| Nach sieben Monaten ergebnisloser Gespräche über die Beendigung des seit 1995 anhaltenden »Volkskriegs«, der bislang bis zu 10000 Menschenleben gefordert haben soll, erklärte die CPN-M am 27.8.2003 das Ende des am 29.1.2003 vereinbarten Waffenstillstands. Ihrer Hauptforderung nach Wahlen zu einer Verfassunggebenden Versammlung hatte die Regierung als Vorbedingung für Verhandlungen die freiwillige Entwaffnung der Guerilla entgegengesetzt, die im Dezember 2002 vom US-Außenministerium zur terroristischen Organisation erklärt worden war. Am 1.10. meldete die zwischenzeitlich mit Hilfe der USA waffentechnisch aufgerüstete Armee, sie habe seit Wiederaufflammen der Kämpfe und Zusammenstöße 300 maoistische Rebellen getötet und 29 eigene Soldaten verloren. Über die Anzahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung machte sie keine Angaben. Den Sicherheitskräften der Regierung – 77000 Soldaten und 45000 Polizisten – stehen schätzungsweise 5000 Kämpfer und 15000 Milizionäre der CPN-M gegenüber. In den von ihr kontrollierten Gebieten soll sie inzwischen verstärkt zur Zwangsrekrutierung und zum Einsatz von Kindersoldaten greifen. Bei einem ihrer schwersten Angriffe seit Ende der Waffenruhe zerstörten die Aufständischen Anfang März 2004 eine Fernmeldeanlage in Bojpur rd. 200 km östlich der Hauptstadt Kathmandu und unterbrachen damit einen Teil der Telekommunikationsverbindungen im Land. Bei der Aktion sollen mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen sein, darunter 29 Soldaten und Polizisten. Nach Medienberichten war im Mai 2004 ein Teil der Bevölkerung im Distrikt Bhajang von Hunger bedroht, weil die Guerilla Straßen und lokale Märkte im Westen des Landes blockierte.
|
|
