Am 20.10. löste Verkehrsminister Hubert Gorbach (FPÖ) den Sozialminister und FPÖ-Vorsitzenden Herbert Haupt als Vizekanzler ab. Das Revirement erfolgte auf Betreiben des in der FPÖ immer noch tonangebenden Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider, der als Reaktion auf die schwere Niederlage der FPÖ bei den Landtagswahlen in Tirol und Oberösterreich (→ S. 312) seinen Einfluss in der Bundespolitik wieder ausbaute. Auch innerparteilich wurde der politisch glücklos agierende Haupt entmachtet. Haiders Schwester Ursula Haubner, Staatssekretärin für Soziales, trat zunächst als geschäftsführende Partei-Obfrau an seine Seite, nach dem Desaster der Europawahl wählte sie der außerordentliche Parteitag am 3.7.2004 einstimmig zur neuen Parteivorsitzenden. Der zurückgetretene Justizminister Dieter Böhmdorfer wurde durch die gleichfalls formal parteilose, der FPÖ nahe stehende Karin Miklautsch ersetzt, bisher Abteilungsleiterin im Kärntner Umweltministerium.
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