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15.08.11
Deutschland leitet EU-Mission �Atalanta�
 
Deutschland hat am 13.8.2011 erstmals das Kommando �ber die Task Force 465 der seit 2008 laufenden Anti-Piraten-Mission �Atalanta� der Europ�ischen Union (EU) am Horn von Afrika �bernommen, die v.a. humanit�re Hilfstransporte des Weltern�hrungsprogramms (WFP) f�r die notleidende Bev�lkerung Somalias vor den steigenden �bergriffen sch�tzen soll. Das deutsche Kommando ist bis Dezember 2011 befristet. Bis dahin wird auch die Fregatte �K�ln� der Bundesmarine die EU-Seestreitkr�fte in der Region verst�rken.

In einer �bergabezeremonie an Bord der portugiesischen Fregatte �Vasco da Gama� l�ste der deutsche Flottillenadmiral Thomas Jugel (Foto) als Kommandeur der Task Force 465 den Portugiesen Alberto Manuel Silvestre Correia ab und die deutsche Fregatte �Bayern� wurde das Flaggschiff der Mission. Deutschland beteiligt sich seit Dezember 2008 auf Grundlage eines Bundestagsmandats mit See- und Seeluftstreitkr�ften an dieser ersten EU-Seeoperation; zurzeit sind 268 deutsche Soldaten an dem Einsatz beteiligt.

Seit Beginn der Mission 2008 hat �Atalanta� nach eigenen Angaben �ber 200 Schutzauftr�ge f�r die durch das WFP und die Afrikanische Union (AU) in Somalia (AMISOM) gecharterten Schiffe durchgef�hrt und 528.500 Tonnen Hilfsg�ter f�r das WFP sicher nach Somalia transportiert.

Nach Angaben des Internationalen Seefahrtsb�ros (IMB) gab es im Jahr 2010 weltweit 445 Piraten�berf�lle auf Handelsschiffe. 2009 waren es 410 �berf�lle gewesen, 1992 erst 74. Die meisten �berf�lle ereigneten sich am Horn von Afrika.

Der UN-Sicherheitsrat hatte in einer am 7.10.2008 verabschiedeten Resolution gegen die Piraterie vor der K�ste Somalias alle an der Sicherheit der Weltmeere interessierten Staaten aufgefordert, �unverz�glich� Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in das Gebiet zu entsenden. Diese sollten �alle erforderlichen Mittel� einsetzen, um Piraten�berf�lle zu verhindern. Ein zeitliches Limit des Einsatzes enth�lt dieser Resolutionstext nicht.

Ursachen f�r die seit den fr�hen 1990er Jahren stetig gewachsene Piraterie in somalischen Gew�ssern sind u.a. das Fehlen einer funktionierenden Zentralregierung in Somalia seit dem Sturz der Regierung 1991, die N�he zu wichtigen Seefahrtsrouten zwischen Asien und Europa und v.a. das intensive illegale Befischen der somalischen Gew�sser durch ausl�ndische Fischereiflotten, was die Lebensgrundlagen der somalischen Fischer beeintr�chtigt. Die Piraten sind zum Teil fr�here Fischer, die ihr Handeln damit rechtfertigen, dass die ausl�ndischen Schiffe durch den Fischfang in den Hoheitsgew�ssern Somalias ihren Lebensunterhalt gef�hrden. (MvB)

   
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