Aus der ersten Runde der Parlamentswahlen in Litauen am 10. Oktober 2004 ist die oppositionelle Partei der Arbeit als st�rkste Kraft hervorgegangen. Die erstmals angetretene Partei des russischst�mmigen Unternehmers Viktor Uspaskich errang nach Angaben der Wahlkommission in Vilnius 28,5 Prozent der Stimmen. Das Regierungsb�ndnis aus Sozialdemokraten und Sozialliberalen, das unter dem Namen �Wir arbeiten f�r Litauen� angetreten war, kam auf 20,7 Prozent. Die konservative Vaterlandsunion des fr�heren Parlamentspr�sidenten Vytautas Landsbergis erzielte mit 14,7 Prozent Rang drei, gefolgt vom B�ndnis �F�r Ordnung und Gerechtigkeit� des abgesetzten Ex-Pr�sidenten Rolandas Paksas.
Die Wahlbeteiligung lag mit rd. 45 Prozent deutlich niedriger als bei den vorangegangenen Parlamentswahlen; insgesamt waren rd. 2,7 Millionen B�rger aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Die Sitzverteilung im Parlament wird erst in zwei Wochen feststehen. Lediglich 70 der 141 Sitze werden �ber Parteilisten vergeben, die anderen sind Direktmandate. Falls keiner der Kandidaten 50 Prozent erh�lt, steht eine Stichwahl an. Zentrales Wahlkampfthema waren vor allem innenpolitische Fragen, u.a. die Steuerpolitik und eine Verbesserung des Sozialsystems.
Angesichts der Ergebnisse gilt eine Koalition der bisherigen Regierungsparteien mit der Partei f�r Arbeit als wahrscheinlich. Nach eigener Aussage hat Uspaskich keine Ambitionen auf das Amt des Regierungschefs, sondern strebt den Vorsitz des Wirtschaftsministeriums an. Dann d�rfte der jetzige Ministerpr�sident Algirdas Brazauskas im Amt bleiben.
