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21.09.04
Indonesien: Ex-General Yudhoyono liegt bei Pr�sidentschaftswahlen vorne
 
In der zweiten Runde der Pr�sidentschaftswahlen in Indonesien am 20. September 2004 liegt der Ex-General Susilo Bambang Yudhoyono gem�� ersten Ergebnissen deutlich vor seiner Herausforderin, Amtsinhaberin Megawati Sukarnoputri. Nach Ausz�hlung von rd. 12 Millionen Stimmen entfielen nach Angaben der staatlichen Wahlkommission auf Yudhoyono 58,8 Prozent, auf Megawati 41,1 Prozent. Das Endergebnis soll am 5. Oktober bekannt gegeben werden, die Amtseinf�hrung des neuen Pr�sidenten ist f�r den 20. Oktober angesetzt.


Zur ersten Direktwahl des Pr�sidenten durch die Bev�lkerung � bislang wurde er durch das Parlament gew�hlt � hatten sich rd. 151 Millionen Stimmberechtigte registrieren lassen; die Beteiligung wurde auf 70 bis 80 Prozent gesch�tzt.


Der Urnengang in dem s�dostasiatischen Inselstaat fand unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt, zu Zwischenf�llen kam es allerdings kaum. Erst vor zwei Wochen waren bei einem Anschlag auf die australische Botschaft in der Hauptstadt Jakarta neun Menschen get�tet und 182 verletzt worden.


Bereits im ersten Wahlgang am 5. Juli 2004 hatte der 55-j�hrige Yudhoyono die meisten Stimmen gewonnen, die absolute Mehrheit von 50 Prozent jedoch verfehlt. Insgesamt waren damals f�nf Kandidaten angetreten. Ausschlaggebend f�r die Wahlentscheidung war nach Ansicht von Beobachtern vor allem die Pers�nlichkeit der beiden Kandidaten. Megawati hatte in ihrer dreij�hrigen Amtszeit viele Anh�nger mit ihrer Unentschlossenheit und ihrer Distanz zur Bev�lkerung entt�uscht.


Susilo Bambang Yudhoyono (Indonesien); *1949 East Java; seit 2004 Pr�sident


Der aus einer Offiziersfamilie stammende Yudhoyono schloss 1973 die Milit�rakademie ab und machte danach in der Armee Karriere, wo er zum General aufstieg. Mehrmals war er u.a. in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Osttimor (seit 2002 Timor-Leste) stationiert, das Indonesien 1975 �berfallen und ein Jahr sp�ter annektiert hatte. Im Jahr 2000 schied er aus dem Milit�r aus und wechselte in die Politik. In der Regierung von Pr�sident Abdurrahman Wahid war er zun�chst Minister f�r Bergbau und Energie, avancierte jedoch bald zum Sicherheitsminister. Im Zuge des Amtsenthebungsverfahrens gegen Wahid verlangte dieser von Yudhoyono die Verh�ngung des Ausnahmezustands. Yudhoyono lehnte jedoch ab und verlor seinen Posten. Megawati Sukarnoputri, Vizepr�sidentin unter Wahid und dessen Nachfolgerin ab Juli 2001, holte Yudhoyono als Sicherheitsminister in ihr Kabinett zur�ck. Im M�rz 2004 kam es nach �ffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten zwischen Megawati und ihrem Ehemann einerseits und Yudhoyono andererseits zum Bruch zwischen beiden Seiten. Yudhoyono schied erneut aus dem Kabinett aus, gr�ndete seine eigene Demokratische Partei, auf die bei den Parlamentswahlen im April 2004 aus dem Stand heraus 7,5 Prozent der Stimmen entfielen. Zugleich bewarb er sich als Pr�sidentschaftskandidat f�r die Wahlen 2004, aus denen er im zweiten Durchgang im September 2004 als Sieger hervorging. Yudhoyono, der auch der �denkende General� genannt wird, gilt als mediengewandt und wird in weiten Bev�lkerungskreisen als integrer Reformer wahrgenommen. Respekt erwarb er sich ebenso wegen der Umsicht, mit der er u.a. auf die Terroranschl�ge in Bali im Oktober 2002 reagierte. Yudhoyono gilt auch als Favorit der USA, u.a. wegen seines entschlossenen harten Standpunktes gegen�ber separatistischen Bewegungen in der Inselrepublik sowie der mit Al Qaida in Verbindung gebrachten Bewegung Jemaah Islamiyah.

   
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