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Nauru: Internierungslagers für Flüchtlinge

 
Devisen nahm Nauru zuletzt nur noch aus dem Betrieb eines Internierungslagers für Flüchtlinge (boat people) ein. Das Lager ist Teil der umstrittenen »Pazifischen Lösung« Australiens aus dem Jahr 2001, Asylsuchende nur dann im eigenen Land zu internieren, wenn sie das Festland erreicht haben, alle in der so genannten Migrationszone vor der Küste aufgegriffenen Flüchtlinge werden in von australischer Finanzhilfe abhängigen Staaten in der Region untergebracht. Im Dezember 2003 und Januar 2004 versuchten die auf Nauru festgehaltenen Asylbewerber, die Weltöffentlichkeit mit einem mehrwöchigen Hungerstreik auf ihre unerträgliche Lage in dem von der Öffentlichkeit abgeschirmten Camp aufmerksam zu machen und die australische Regierung zu zwingen, sich mit ihren Asylanträgen zu befassen. Einige von ihnen hatten sich die Lippen zugenäht. Canberra verweigerte den Flüchtlingen jedoch den Asylbewerber-Status und forderte sie auf, gegen Zahlung eines Geldbetrags freiwillig in ihre Heimat zurückzukehren, was viele annahmen, einige aber auch ablehnten. Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge riet im Dezember 2003 von einer Abschiebung nach Afghanistan nachdrücklich ab, weil es die Situation dort für zu unsicher hielt. Im April 2004 befanden sich von insgesamt rd. 1200 noch etwa 300 hauptsächlich aus Afghanistan stammende Asylbewerber auf Nauru. Menschenrechtsorganisationen kritisierten die australische Regierung für ihre Haltung scharf.
 
 

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