Am 19.12.2003 beschloss das Kabinett den Aufbau eines Raketenabwehrsystems und beauftragte das Verteidigungsministerium, im Fiskaljahr 2004/05 mit dem Ankauf in den USA entwickelter Systeme zu beginnen. Der Schutzschild basiert auf dem Patriot-System, soll rd. 7,5 Mrd. € kosten, 2008 teilweise errichtet und 2011 voll einsatzfähig sein. Die Regierung begründete den umstrittenen Beschluss mit der zunehmenden Verbreitung von Raketen und Massenvernichtungswaffen und sprach von einem rein defensiven System. Einzelne Länder wurden nicht genannt, doch Beobachter verwiesen auf die Bedrohung durch Nordkoreas Raketenarsenal. Im Hinblick auf die Verfassungsmäßigkeit der Maßnahme monierten Kritiker, dass mit dem System auch Raketen ins Visier genommen werden könnten, die auf ein drittes Land abgefeuert werden, was nach den Vorgaben der pazifistischen Nachkriegsverfassung gegen das Verbot zur Teilnahme an kollektiven Verteidigungsmaßnahmen verstieße.
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