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Indien: Gewalt im Nordosten

 
Auch im Nordosten Indiens hielten die gewalttätigen Aktivitäten von ca. 30 verschiedenen Separatisten- und Terrorgruppen an, die zum großen Teil von den Nachbarstaaten Bangladesch, Bhutan und Myanmar aus Guerilla-Operationen nach Assam und Westbengalen durchführen. Die Gewalt richtete sich nicht nur gegen Repräsentanten der Staatsgewalt, sondern vor allem gegen bengalische Einwanderer, die seit der Unabhängigkeit, und insbesondere nach der Abspaltung Bangladeschs 1971, in die sieben nordöstlichen Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Assam, Maghalaya, Manipur, Mizoram, Nagaland und Tripura eingewandert waren und sukzessive die indigenen Bevölkerungsgruppen zu Minderheiten in ihren ursprünglichen Siedlungsgebieten gemacht hatten. Die Anschläge konzentrierten sich im August 2003 auf Tripura, wo bei einem Massaker 30 bengalische Dorfbewohner getötet wurden, sowie auf Assam, wo am 23.11.2003 40 hindisprechende Wanderarbeiter aus Bihar, dem Armenhaus Indiens, nach einem Streit um Arbeitsplätze bei der Eisenbahn umgebracht wurden. Viele Rebellenbewegungen sind im Laufe der Zeit zu kriminellen Banden mutiert, die sich mit Entführungen und Drogenhandel am Leben halten; ihre Forderungen nach ethnisch reinen homelands müssen jedoch angesichts der Bevölkerungsverhältnisse als illusorisch gelten. Anfang Dezember 2003 legten 2500 Rebellen der Bodo-Befreiungstiger ihre Waffen nieder. Zwei weitere Gruppen kämpften jedoch weiterhin für die völlige Unabhängigkeit von Bodoland, einem Teil Assams. Ab dem 15.12.2003 ging die Armee Bhutans nach jahrelangen Ermahnungen in enger Abstimmung mit der Regierung in Delhi gegen drei Rebellenbewegungen vor, die seit 10 Jahren von Bhutan aus Überfälle in Indien planen (NDFB, KLO, ULFA). Dabei wurden 650 Rebellen festgenommen, der Kommandant der Vereinigten Befreiungsfront Assams ULFA, der mit 1500 Mann stärksten Gruppierung, kam ums Leben. Daneben kam es auch weiterhin zu Bombenanschlägen und Überfällen linksextremer und maoistischer Gruppierungen in den Bundesstaaten Bihar, Jharkhand und Andhra Pradesh. Für die meisten Attentate zeichnete die verbotene maoistische People's War Group (PWG) verantwortlich.
 
 

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