Die innenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen der von der Nationalistischen Partei (BNP) angeführten Regierungskoalition und der oppositionellen Awami-Liga wurden – wie in den Vorjahren – auf der Straße ausgetragen. Während die Oppositionsparteien die Parlamentssitzungen weitgehend boykottieren (Neuwahlen stehen 2006 an), legten ein- oder zweitägige Generalstreiks regelmäßig das öffentliche Leben, Schulen und Geschäfte lahm, ohne signifikante politische Erfolge erzielen zu können. Allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2004 kam es zu acht zumeist friedlich verlaufenden Generalstreiks. Lediglich am 12.2. eskalierten die Proteste zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen auch Saber Hossein Chowdhury, der amtierende Generalsekretär der Awami-Liga, verletzt wurde. Neben politischen Forderungen (Rücktritt der Regierung, Beendigung der Korruption) geht es bei den Streiks auch um wirtschaftliche und soziale Anliegen. Schließlich hatte sich die BNP-Regierung zur Privatisierung zahlreicher Staatsunternehmen verpflichtet, die duch Rahmenkredite der internationalen Finanzinstitutionen unterstützt werden sollten. Im Vorfeld des Streiks Ende April 2004 ließ die Regierung kurzerhand 7000 Sympathisanten der Opposition verhaften, die sich aus dem ganzen Land in die Hauptstadt aufgemacht hatten. Hiergegen erhob sich der Protest auch der Gerichte.
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