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Staaten : Israel: Scharon wird neuer Premier
Israel: Scharon wird neuer Premier
7.2.2001

Bei der Ministerpr�sidentenwahl in Israel am 6. Februar hat der Kandidat des rechtskonservativen Likud, Ariel Scharon (Foto), einen hohen Sieg errungen. Nach dem vorl�ufigen Endergebnis entfielen auf Scharon 62,5 Prozent der Stimmen, auf den Amtsinhaber Ehud Barak 37,5 Prozent der Stimmen. Damit fiel der Sieg Scharons �ber seinen Mitbewerber Barak von der Arbeitspartei noch deutlicher als erwartet aus. Die Wahlbeteiligung lag nur bei ungef�hr 62 Prozent.

Ehud Barak r�umte bereits 90 Minuten nach Schlie�ung der Wahllokale seine Niederlage ein und k�ndigte seinen R�cktritt als Vorsitzender der Arbeitspartei, die Niederlegung seines Parlamentsmandates und einen R�ckzug von der politischen B�hne an.

Die vorgezogenen Neuwahlen waren notwendig geworden, nachdem der bisher amtierende Ministerpr�sident Ehud Barak nach nur 18 Monaten Amtszeit am 10. Dezember seinen R�cktritt erkl�rt hatte.

Scharon, Ariel [�Arik"] (Israel), *Kfar Malal bei Tel Aviv 1928; gew�hlter Ministerpr�sident

Der Sohn eines polnischen Vaters und einer russischen Mutter engagierte sich bereits als 14-J�hriger im Kampf gegen die britische Milit�rherrschaft, anfangs in der Hagana, sp�ter in der Irgun Zvai Leumi. Nach der Staatsgr�ndung 1948 folgte ein rascher Aufstieg in der israelischen Armee; in den f�nfziger Jahren war er Kommandeur der Elitetruppe �Einheit 101"; 1956 spielte Scharon als Kommandant eines Fallschirmj�ger-Bataillons eine wichtige Rolle in der Suez-Krise; anschlie�end genoss er eine milit�rische Ausbildung in England und absolvierte zugleich ein Jurastudium. Als General befehligte er im Sechstagekrieg die R�ckeroberung des Sinais. Im Sommer 1973 war er Mitbegr�nder des Likud-Blocks aus mehreren Rechts- und Mitte-Rechts-Gruppierungen. Wenige Wochen sp�ter, kurz nach seinem Ausscheiden aus der Armee, hatte er im Jom-Kippur-Krieg wesentlichen Anteil am Erfolg der israelischen Truppen. 1974 Mitglied der Cherut-Partei von Menachem Begin und Knesset-Abgeordneter; nach einem kurzen Zwischenspiel als Sicherheitsberater von Premier Yitzhak Rabin 1975 wurde Scharon im ersten Kabinett von Ministerpr�sident Begin 1977 Landwirtschaftsminister. Als Gegner des Camp-David-Abkommens betrieb er die j�dische Besiedlung des besetzten Westjordanlandes. In der zweiten Regierung Begins wechselte er 1981 ins Verteidigungsministerium. Geistiger Vater der 1982 unter dem Namen �Frieden f�r Galil�a� erfolgten israelischen Invasion im Libanon und der Belagerung und Bombardierung Beiruts mit dem Ziel der Zerschlagung bzw. Vertreibung der PLO. Wegen seiner �pers�nlichen Verantwortung� bei den von christlichen Milizen ausge�bten Massakern in den Pal�stinenserlagern Chatila und Sabra musste er 1983 als Verteidigungsminister demissionieren, blieb jedoch weiterhin als Minister ohne Gesch�ftsbereich in der Regierung. 1984�90 war er in den Regierungen der nationalen Einheit Industrie- und Handelsminister. 1990�1992 trieb er als Wohnungsbauminister den Siedlungsbau in den besetzten Gebieten voran. 1996 unter Ministerpr�sident Benjamin Netanjahu Minister f�r Nationale Infrastruktur; 1998/99 f�r kurze Zeit Au�enminister. Nach der Niederlage Netanjahus bei der Wahl des Regierungschefs �bernahm Scharon im September 1999 den Likud-Vorsitz.

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