Der diesjährige Nobel-Gedenkpreis für Wirtschaftswissenschaften geht je zur Hälfte an den Norweger Finn E. Kydland (Foto) und den US-Amerikaner Edward C. Prescott. Dies gab die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm am 11. Oktober bekannt.
Das Preiskomitee Akademie erklärte, beide Wissenschaftler hätten fundamentale Beiträge zur Erforschung von Konjunkturschwankungen und der Ausformung staatlicher Wirtschaftspolitik geleistet. »Dies hat nicht nur bei der makroökonomischen Analyse, sondern auch für die praktische Geld- und Finanzpolitik in vielen Ländern große Bedeutung gehabt.« Die Preisträger hätten gezeigt, wie sich die Erwartungen gegenüber zukünftiger Wirtschaftspolitik auf die »Zeitkonsistenz« dieser Politik auswirkten.
Kydland arbeitet an der Carnegie-Universität in Pittsburgh sowie an der Universität von Santa Barbara in Kalifornien. Prescott ist in seinem Heimatland in der Forschungsabteilung der Zentralbank des Bundesstaates Minneapolis sowie an der Universität von Tempe im Bundesstaat Arizona tätig.
Der mit 10 Mio. skr (ca. 1,1 Mio. Euro) dotierte Preis wird am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, überreicht (Einzelheiten und Preisträger 2003 sind unter dem Stichwort »Nobelpreise« zu finden).
Vor dem Nobel-Gedenkpreis für Wirtschaftswissenschaften waren bereits die Nobelpreise 2004 für Medizin, Physik und Chemie, Literatur und Frieden vergeben worden. Neben diesen fünf ursprünglichen Preisen wird seit 1969 der von der Schwedischen Reichsbank anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens gestiftete »Preis für Ökonomische Wissenschaften in Erinnerung an Alfred Nobel« – kurz: Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften – verliehen. Die Preisträger werden von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften bestimmt.