Ausbildung an der Militärakademie Saint Louis im Senegal. Militärlaufbahn; seit 1956 Offizier in der französischen Kolonialarmee, danach in der guineischen Nationalarmee. Teilnahme am Kampf für die Unabhängigkeit der Kap Verden und Guinea-Bissaus von Portugal; später Kommandeur der 5. Militärzone (Nord und Nordwesten Guineas). Nach 1970 Stabschef, besetzte zuletzt den 3.Platz in der Militärhierarchie. Er übernahm am 3.4.1984, eine Woche nach dem Tod von Sékou Touré, in einem unblutigen Staatsstreich die Macht. Am 5.4. wurde er zum Vorsitzenden des Militärkomitees für den nationalen Wiederaufbau und zum Staatspräsidenten ernannt.1992 ließ er oppositionelle Parteien zu, versuchte seither jedoch, die Demokratiebewegung unter Kontrolle zu halten. Bei den ersten freien Wahlen in der Geschichte des Landes wurde Conté im Dez.1993 im Amt bestätigt; nach den Präsidentschaftswahlen 1998, die mit der Wiederwahl Contés endeten, kam es nach Repressionen gegen Oppositionskandidaten zu landesweiten Demonstrationen und Unruhen. Am 11.11.2001 stimmten laut offiziellen Angaben 98,36 % der Wähler in einem vonConté angesetzten Referendum für eine Verfassungsänderung, die u.a. eine Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten von fünf auf sieben Jahre vorsieht und die Begrenzung auf zwei Amtsperioden aufhebt. Im Vorfeld der Abstimmung war es zu massiven Einschüchterungsversuchen gegenüber der Opposition gekommen.
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