Absolvent der französischen Militärakademie Saint-Cyr, dann Artillerie- und Flugabwehrausbildung in den USA. Aufstieg zum höchsten General der tunesischen Streitkräfte. Spezialist in Fragen der inneren Sicherheit.1978 nach blutigen Zusammenstößen zwischen Gewerkschaftern und der Polizei von Staatspräsident Habib Ben Bourguiba zum Sicherheitschef berufen. Ab April 1984 Innenminister und entscheidend verantwortlich für eine massive Kampagne gegen den wachsenden islamischen Fundamentalismus. Am 2.10.1987 wurde er von Bourguiba zum Regierungschef als Nachfolger von Rashid Sfar ernannt. Bereits am 7.11. enthob Ben Ali unter Berufung auf einen Verfassungsartikel Bourguiba des Amtes, nachdem Ärzte die "Senilität und Amtsunfähigkeit" des Präsidenten bescheinigt hatten, und ernannte sich selbst zum neuen Staatsoberhaupt. Im Gegensatz zu dem Agnostiker Bourguiba gilt Ben Ali als gläubiger Moslem, auch wenn er in seiner politischen und militärischen Ausbildung vorwiegend westlich geprägt ist. Die versprochene Demokratisierung blieb jedoch aus, Beobachter monieren zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, und auch die beiden Abstimmungen zur Wiederwahl Ben Alis entsprachen nicht demokratischen Standards.
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