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Jamaika: Gewaltkriminalität

 
Jamaika ist durch eine sehr hohe, vor allem durch Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden im Drogengeschäft und andere Formen des organisierten Verbrechens bedingte Gewaltkriminalität gekennzeichnet. 1999 kamen dabei 547 Menschen ums Leben, im Jahr 2000 stieg die Zahl auf 870 an, 13 davon Polizisten. Premierminister Patterson sprach sich deshalb für die Wiederanwendung der Todesstrafe aus, obwohl der Oberste Gerichtshof in London, der sog. Privy Council, oberste Gerichtsinstanz für die ehemals zum britischen Empire gehörenden Karibikstaaten, erst am 12.9.2000 entschieden hatte, die Todesstrafen von sechs bereits vor fünf Jahren verurteilten Mördern in Jamaika in lebenslange Haftstrafen umzuwandeln. Begründet wurde die Entscheidung mit schwerwiegenden Verfahrensfehlern und mangelhaften Verteidigungsmöglichkeiten. Aufgrund zunehmenden Differenzen mit der britischen Rechtsprechung sprachen sich Jamaika und die übrigen CARICOM-Staaten anlässlich eines Gipfeltreffens im Februar 2001 in Barbados dafür aus, einen eigenen Obersten Gerichtshof mit Sitz in Trinidad und Tobago zu errichten. Menschenrechtsgruppen befürchten, dass ein solches Oberstes Gericht vor allem der Verhängung der Todesstrafe dienen könne. Der britische Premierminster Tony Blair erklärte während eines Besuchs im Juli 2001 auf Jamaika, dass es den Karibik-Staaten freigestellt sei, ob sie weiterhin den Privy Council als oberste Gerichtsinstanz anerkennen oder einen Karibischen Obersten Gerichtshof einrichten.
 
 
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