Trotz zahlreicher Rückschläge im Friedensprozess gingen die Verhandlungen zwischen Vertretern der Unabhängigkeitsbewegung GAM (Free Aceh Movement) und der Zentralregierung in Genf weiter. Am 10.1.2001 einigte man sich auf die Verlängerung des Waffenstillstands vom Vorjahr. Zuvor hatte Präsident Wahid bei einer Reise in die Unruheprovinz am 19.12. die Einführung des islamischen Rechts (Scharia) in Aceh angeboten. Zwischen Juni 2000, als der Waffenstillstand geschlossen worden war, und dem Jahresende waren 540 Menschen gestorben (u.a. bei der gewaltsamen Unterdrückung einer friedlichen Demonstration für ein Unabhängigkeitsreferendum am 11.11.2000), und 300 weitere wurden vermisst. Nach der Verschärfung der innenpolitischen Krise um Präsident Wahid kam es ab Ende März wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Separatisten und Armee. Zudem entsandte die Regierung weitere Spezialeinheiten nach Aceh (damit insgesamt 30000 Mann). Die GAM drohte daraufhin mit der Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes und forderte alle aus Java eingewanderten Indonesier zum Verlassen Acehs auf. Nachdem mehrere Verhandlungsrunden nicht zu einem Durchbruch geführt hatten, schien mit der erneuten militärischen Eskalation das Bemühen um eine friedliche Lösung erschöpft.
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