Der derzeit in Panama lebende haitianische General Raoul Cédras, der Präsident Aristide 1991 durch einen Militärputsch stürzte, wurde am 16.11.2000 in Abwesenheit zusammen mit 36 weiteren hochrangigen Offizieren von einem haitianischen Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihnen wurde vorgeworfen, an einem Massaker in einer Slumsiedlung der Stadt Raboteau am 22.4.1994 beteiligt gewesen zu sein, bei dem mindestens sechs Menschen getötet worden sind. Das Gerichtsurteil stellt den ersten Fall in Haiti dar, dass Mitglieder der früheren Armeeführung und Angehörige paramilitärischer Gruppen für die von ihnen während der Zeit der Militärdiktatur von 1991 bis 1994 verübten Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen werden.
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