Das seit dem Staatsstreich von 1989 bestehende B�ndnis zwischen Staatspr�sident Omar Hassan al-Bashir und dem Chefideologen und Generalsekret�r des regierenden Nationalkongresses Hassan at-Turabi zerbricht am Konflikt �ber die Strategien im seit 1983 herrschenden B�rgerkrieg und der au�enpolitischen Einbindung des Regimes. Beim Parteikonvent des Nationalkongresses im Oktober 1999 gelingt es at-Turabi, wesentliche Kompetenzen an sich zu ziehen, und die Partei auf Verfassungsreformen einzuschw�ren. Am 17.11. beginnt das Parlament mit den Beratungen �ber die Vorlage, die insbesondere die Einf�hrung eines Premierministers, eine Entmachtung des Pr�sidenten mit ⅔-Mehrheit und eine Direktwahl der Gouverneure vorsehen w�rde, die bislang vom Staatschef ernannt werden. Am 12.12., kurz bevor das Parlament �ber die Vorlage abstimmen muss, erkl�rt Pr�sident al-Bashir einen dreimonatigen Ausnahmezustand, l�st per Dekret das Parlament auf und k�ndigt Neuwahlen f�r einen unbestimmten Zeitpunkt an. Damit hat al-Bashir den innenpolitischen Machtkampf gegen at-Turabi, der das Parlament kontrollierte, zun�chst f�r sich entschieden.
Neue Regierung
Pr�sident al-Bashir versucht seit Jahresbeginn 2000, eine neue Regierungskoalition unter Einschluss der Oppositionsparteien aus dem Norden des Landes zu bilden, um damit zugleich seine Abh�ngigkeit von der islamischen Volksbewegung zu reduzieren. Die am 24.1. neu ernannte Regierung und die Liste der neuen Gouverneure umfasst freilich zun�chst nur Politiker des Nationalkongresses. Mit einer der beiden wichtigsten Oppositionsparteien, der Umma unter dem Vorsitz des ehemaligen Premierministers Sadek al-Mahdi, hatte der Staatschef bereits am 26.11.1999 eine Vereinbarung �ber eine demokratische und f�derale Verfassung sowie die �Beendigung des B�rgerkriegs� unterzeichnet. al-Mahdi verl�sst am 16.3.2000 offiziell die in der Nationalen Demokratischen Allianz (NDA) zusammengeschlossenen zivilen und milit�rischen Oppositionsgruppen aus dem Norden und S�den des Landes, die eine nationale Vers�hnungskonferenz unter Einschluss aller politischen und milit�rischen Gruppen als verbindlichen ersten Schritt f�r die Beendigung des B�rgerkriegs ansehen. Die zweite wichtige nordsudanesische Oppositionspartei Democratic Unionist Party (DUP) verweigert sich hingegen dem Werben al-Bashirs. Mit den am 11.11. und erneut am 21.6. verk�ndeten Amnestien sollen nicht die s�dsudanesischen Rebellen, sondern die nordsudanesische Opposition f�r die R�ckkehr nach Khartum gewonnen werden. W�hrend 25 Spitzenpolitiker der Umma Anfang April aus dem Exil nach Khartum zur�ckkehren, wird zugleich ein f�hrender DUP-Repr�sentant verhaftet und bereits zur�ckgegebener Besitz von Oppositionsparteien erneut konfisziert. Am 13.3. wird der Ausnahmezustand bis zum Jahresende 2000 verl�ngert. Da at-Turabi offensichtlich �ber den Nationalkongress weiterhin Einfluss auf die Regierung auszu�ben versucht, wird er von al-Bashir am 6.5. auch als Generalsekret�r des Nationalkongresses entlassen. Der Staatschef l�sst zugleich alle Parteib�ros landesweit schlie�en. Nachdem at-Turabi am 26.6. auch formell aus dem Nationalkongress ausgeschlossen wird, gr�ndet er am 27.6. eine eigene Partei, den Nationalen Volkskongress, um die Idee einer islamischen Volksbewegung zu retten, die von al-Bashir verraten worden sei. Zwei Minister reichen daraufhin ihre Demission ein und treten zu at-Turabis Partei �ber.
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