Unter Vermittlung der USA und Schirmherrschaft der Vereinten Nationen (UN) nehmen die Repräsentanten der auf Zypern lebenden Griechen und Türken nach zweijähriger Pause im Dezember (3.–14.12.1999) in New York neue indirekte »Annäherungsgespräche« zur Lösung der Zypern-Frage auf. Trotz des entspannteren Verhältnisses zwischen Griechenland und der Türkei, die eine Schutzmachtrolle für die Republik Zypern bzw. »Türkische Republik Nordzypern« wahrnehmen, führen auch drei weitere Verhandlungsrunden (31.1. -8.2.2000, 5.7.–12.7. und 24.7 - 4.8.) zu keinen greifbaren Ergebnissen. Als Vermittler zwischen dem Präsidenten der Republik Zypern, Glafkos Klerides, und dem Staatschef der 1983 einseitig proklamierten Republik Nordzypern, Rauf Denktaş, fungiert der Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Zypern, Alvaro de Soto. Hauptthema der Gepräche ist erneut die Verfassung eines eventuellen Bundesstaates. Während Klerides einen aus zwei Kantonen bestehenden Bundesstaat vorschlägt, bevorzugt Denktaş einen lockeren Bund zweier souveräner Staaten. Weitere Kernpunkte sind darüber hinaus Grenzfragen zwischen beiden Teilen der Insel, Aspekte der militärischen Sicherheit und Eigentumsprobleme, die durch die türkische Besetzung des Nordteils der Insel 1974 entstanden. Die türkisch-zypriotische Seite fordert als Vorbedingung für eine Einigung die völkerrechtliche Anerkennung Nordzyperns, das bislang nur mit der Türkei diplomatische Beziehungen unterhält.
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