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Angola: Chronik

 
Nach der Regierungsbildung im April 1997, die als großer Fortschritt für den 1994 eingeleiteten Friedensprozeß gilt, kommt es zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und der Nationalunion für die völlige Unabhängigkeit Angolas (UNITA). Die UNITA weigert sich, ihre Einflußgebiete vollständig der Regierung zu unterstellen und ihre Truppen zu demobilisieren.

Am 29.10. 1997 verhängt der UN-Sicherheitsrat mit Resolution 1135 Sanktionen gegen die UNITA, der er die Hauptschuld an den Kriegshandlungen gibt. U.a. sind Versorgungsflüge in Gebiete unter UNITA-Kontrolle untersagt, die Reisemöglichkeiten ihrer Führungsmitglieder werden eingeschränkt.

Regierungstruppen werden in die benachbarte Republik Kongo entsandt, wo sich UNITA-Militärbasen befinden, greifen dort aber auch in den Bürgerkrieg auf seiten von Denis Sassou-Nguesso ein. Im Nordosten Angolas erobern sie vier Orte, um die von der UNITA ausgebeuteten Diamantenvorkommen (Einnahmen aus Rohdiamanten 1997: 400-600 Mio. US-$) unter Regierungskontrolle zu bringen.

Am 6.3., eine Woche nach Ablauf der von der UN gesetzten Frist für die Demobilisierung der UNITA-Truppen, erklärt die UNITA, dieser Forderung bis zum 19.3. 1998 nachzukommen. Die Regierung hebt daraufhin am 11.3. das Verbot der politischen Betätigung für die UNITA auf und gesteht am 22.3. UNITA-Führer Jonas Savimbi einen Sonderstatus zu, laut dem ihm 400 bewaffnete Leibwächter, mehrere Residenzen und Auslandsreisen garantiert werden. Am 3.4. eröffnet die UNITA ein Büro in Luanda. Mehrere Politiker, darunter der stellvertretende UNITA-Vorsitzende, kommen in die Hauptstadt. Savimbi weigert sich, weitere Orte an die Regierung in Luanda zu übergeben. Er wirft dieser vor, ihr Vorgehen sei nicht auf Versöhnung und Zusammenarbeit im Sinne des Lusaka-Friedensabkommens von 1994 ausgerichtet, sondern auf die Vernichtung der UNITA. In über 200 Orten, die die UNITA in den letzten Monaten an die Regierung übergab, sollen anschließen UNITA-Angehörige und -sympathisanten verhaftet, gefoltert und hingerichtet worden sein. Am 1.7. 1998 verhängt der UN-Sicherheitsrat weitere Sanktionen gegen die UNITA, die ohne Wirkung bleiben.

Mehr als 150 000 Angolaner sind auf der Flucht, über 20 000 von ihnen wichen in die benachbarte Demokratische Republik Kongo aus.

Ab 23.8. unterstützen angolanische Regierungstruppen die Regierung der DR Kongo gegen rebellierende Armee-Einheiten.
 
 
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