Nach wochenlangen schweren Regenf�llen im S�dosten Afrikas sind Ende Februar weite Landesteile Mosambiks �berschwemmt, der Wirbelsturm �Eline� versch�rft die �berschwemmungen zu einer Hochwasserkatastrophe. Neun gro�e Fl�sse treten �ber ihre Ufer, die Flutwellen vernichten D�rfer, Felder, Stra�en und Br�cken. In der s�dlichen Provinz Gaza schwillt der Limpopo-Fluss von einer Breite von maximal 200 Metern auf �ber 40 Kilometer an. Zehntausende von �berlebenden retten sich auf H�gel, Hausd�cher und B�ume, wo sie teilweise tagelang ohne Nahrung und Trinkwasser ausharren und nur durch Hubschrauber-Eins�tze gerettet werden k�nnen. Bereits am 10.2. bittet Chissano um internationale Hilfe, da Mosambik nur einen einzigen Hubschrauber besitzt. Zun�chst reagiert nur S�dafrika mit dem Einsatz von f�nf Hubschraubern und zwei Transportflugzeugen.
Am 23.2. wiederholt Chissano seinen Appell, worauf die internationale Hilfe langsam anl�uft. Anfang M�rz sind mehrere europ�ische L�nder und die USA an Rettungsaktionen mit Hubschraubern und Flugzeugen beteiligt. Angesichts von Zehntausenden von den Wassermassen Eingeschlossenen wird die Hilfe als zu wenig kritisiert.
Chissano bedankt sich am 8.3. bei der internationalen Gemeinschaft f�r ihre Hilfe, auch wenn sie �etwas sp�t� gekommen sei. Von den internationalen Helfern wird die Ineffizienz und B�rokratie der Regierung kritisiert, die Hilfseins�tze erschwert habe. Im M�rz l�sen erneute starke Regenf�lle eine weitere Fluchtbewegung aus.
Die offizielle Zahl der Todesopfer der �berschwemmungskatastrophe wird am 23.3.2000 mit 650 angegeben. Die Weltbank beziffert die Sch�den in einem vorl�ufigen Bericht vom 28.3. auf 1 Mrd. US-$. Nach Sch�tzungen von Hilfsorganisationen sind etwa 800000 Menschen durch das Hochwasser direkt betroffen, bis zu 2 Mio. Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage, sind auf der Flucht oder werden obdachlos. Mit Impfkampagnen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) soll die Seuchengefahr einged�mmt werden. Besonders durch Cholera, Masern und Meningitis besteht ein Gesundheitsrisiko in Fl�chtlingslagern. Durch die Wassermassen werden Landminen aus der Zeit des B�rgerkriegs ausgeschwemmt. Die Minenfelder, deren Lage zuvor bekannt war, werden nun zu einem unkontrollierbaren Risiko und die Minenr�umung um Jahre zur�ckgeworfen. Durch die Flutkatastrophe wird Mosambik, das zu den �rmsten L�ndern der Welt z�hlt und seit Ende des B�rgerkriegs 1992 einen bescheidenen Aufschwung erzielte, wirtschaftlich weit zur�ckgeworfen. Chissano beziffert die Kosten f�r den Wiederaufbau in den zerst�rten Gebieten auf mehrere Hundert Millionen Dollar und fordert die Gl�ubigerl�nder auf, die 8,3 Mrd. Dollar Auslandsschulden Mosambiks zu streichen. Am 16.3. beschlie�t der Pariser Club die Stundung der Schulden, was von der Regierung mit Entt�uschung registriert wird. Eine Reihe westlicher Geberl�nder k�ndigt die Aufhebung der Schulden Mosambiks an.
Am 29.3. kommt Bundesau�enminister Joschka Fischer im Rahmen seiner Afrika-Reise nach Mosambik und stattet dem Bundeswehr-Kontingent von 110 Mann, dessen Einsatz in der Hafenstadt Beira am selben Tag endet, einen Besuch ab. Es ist der erste gemeinsame Einsatz von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz bei einer humanit�ren Katastrophe.
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