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Kongo, Dem. Republik: Chronik Hema und Lendu - ethnischer Konflikt in der DR Kongo

 
Der Konflikt zwischen den Gruppen besteht seit der belgischen Kolonialzeit: Angeh�rige der Lendu, traditionell Bauern, wurden von der Kolonialverwaltung enteignet, die die Landrechte an europ�ische Siedler vergab. Nach Ende der Kolonialzeit gingen die Land-Konzessionen an die Hema, traditionell Viehhirten, �ber, die auch eine politische F�hrungsrolle innehatten. W�hrend der korrupten Diktatur von Mobutu Sese Seko (1965-97) kauften die Hema weitere Landrechte und setzten die Vertreibung der Lendu aus ihren Siedlungsgebieten fort. Viele Lendu arbeiten als Lohnempf�nger auf Plantagen der Hema. Bereits in den Jahren 1972, 1985 und 1996 kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Durch den B�rgerkrieg und das v�llige Fehlen staatlicher Ordnung versch�rft sich der Konflikt. Ausgel�st wurden die j�ngsten Konflikte durch die Vergabe von Landnutzungsrechten durch eine militante Hema-Gouverneurin an Mitglieder ihrer eigenen ethnischen Gruppe. Nach Einsch�tzung von Hilfsorganisationen beeinflusst das ideologische Muster des Hutu-Tutsi-Konflikts auch die Hema-Lendu-Auseinandersetzungen: Die b�uerlichen Lendu verf�gen �ber wenig politische und milit�rische Einflussm�glichkeiten, w�hrend die Hema sich mit ugandischen Truppen, die traditionell die Tutsi unterst�tzen und unter deren Kontrolle das Gebiet steht, verb�nden. Die Hema werden mit den Tutsi assoziiert, damit mit den ugandischen und ruandischen Besatzern. Seit Beginn des Jahres 2000 versuchte die ugandische Verwaltung den Konflikt durch die Absetzung der Gouverneurin und die Versetzung des milit�rischen Kommandanten zu entsch�rfen, allerdings kommt es weiterhin zu �berf�llen und Massakern durch beide Gruppen. Sch�tzungen �ber die Anzahl der Hema und Lendu schwanken: F�r die Hema werden 350000 bis 500000 Angeh�rige genannt, f�r die Lendu etwa 500000.
 
 
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