Nach den schweren Unruhen im Juli und August 1997 steigt der Druck der Opposition und der internationalen Gemeinschaft auf die Regierung, noch vor den Parlamentswahlen Reformen durchzuf�hren. Am 10.11. 1997 l�st Pr�sident Daniel arap Moi die Nationalversammlung auf und setzt Parlaments- und Pr�sidentschaftswahlen f�r den 29.12. fest. Zuvor hatte die Nationalversammlung am 4.11. eine Verfassungs�nderung gebilligt, in der Kenia als demokratisch-pluralistischer Staat definiert wird. Fortan kann der Pr�sident einer Koalition Regierungsverantwortung �bertragen; die Wahlkommission wird um zehn von der Opposition benannte Mitglieder auf 21 erh�ht. Die Opposition kritisiert die Verfassungs�nderung, da die Vormachtstellung des Pr�sidenten unangetastet bleibt.
Bei den Parlaments- und Pr�sidentschaftswahlen am 29. und 30.12. (Wahlbeteiligung 60%) siegt Moi mit 40 % der Stimmen vor 15 weiteren Bewerbern; die Regierungspartei Kenya African National Union (KANU) wird mit 107 Abgeordneten st�rkste Partei im Parlament, gefolgt von der oppositionellen Democratic Party (DP) mit 39 Sitzen. Die Opposition wirft der Regierung Wahlbetrug vor.
Am 5.1. 1998 legt Moi den Amtseid f�r seine f�nfte Amtsperiode ab. Er erkl�rt, mehr auf die Bed�rfnisse der Bev�lkerung einzugehen, die Armut (nach offiziellen Angaben leben 40% der Bev�lkerung unter der Armutsgrenze) und die Korruption zu bek�mpfen und Ma�nahmen zur Verbesserung des Erziehungs- und Gesundheitswesens einzuleiten. Der am 8.1. ernannten neuen Regierung geh�ren ausschlie�lich Vertreter der KANU an. Der Posten des Vizepr�sidenten bleibt unbesetzt, der bisherige Amtsinhaber, George Saitoti, wird Planungsminister; Au�enminister wird Bonaya Godana.
Ende Januar werden bei ethnischen Auseinandersetzungen zwischen Angeh�rigen der Kalenjin und der Kikuyu im Rift Valley mindestens 80 Menschen get�tet.
Pr�sident Moi setzt Anfang Juli einen Untersuchungsausschu� ein, der die Ursachen angeblich nur ethnisch motivierter gewaltsamer Auseinandersetzungen an der K�ste vor den Parlamentswahlen und im Rift Valley kl�ren soll. Zeugen, darunter auch Polizisten und Anw�lte, best�tigen die u.a. von amnesty international wie dem Nationalrat der Kirchen erhobenen Vorw�rfe, da� die Unruhen politisch motiviert seien.
Heftige Regenf�lle f�hren im M�rz 1998 zur gr��ten �berschwemmungskatastrophe am Viktoriasee seit 30 Jahren.
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