Die Regierungschefs von neun der zehn Provinzen (außer Québec) verabschieden am 14.9. 1997 einen Aufruf zur Erhaltung der Einheit Kanadas (Deklaration von Calgary), in dem sie mit der Betonung der Gleichheit aller Provinzen dem frankophonen Québec zugleich seinen »einzigartigen Charakter« zugestehen, der in einem Verfassungskompromiß seinen Ausdruck finden müsse.
Im Vorfeld der für den Herbst 1998 erwarteten Wahlen zum Provinzparlament von Québec tritt der Vorsitzende der im Bundesparlament oppositionellen Konservativen (PCP), Jean Charest, am 28.3. 1998 von seinem Amt zurück; er wechselt zur regierenden Liberal Party und übernimmt Ende April den Vorsitz der Partei in Québec. Als Gegenkandidat des auf eine Abspaltung hinarbeitenden Premierministers von Québec, Lucien Bouchard, will der in ganz Kanada populäre Politiker die Chancen erhöhen, die Einheit Kandas zu bewahren.
Das Oberste Gericht, das sich auf Antrag der Bundesregierung mit der Frage befaßt, ob die Provinz Québec das Recht hat, sich einseitig für unabhängig zu erklären, verneint dies am 20.8. 1998.
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