Nach monatelangem Tauziehen einigen sich die Vereinten Nationen (UN) und die kambodschanische Regierung Ende April 2000 in Pnom Penh auf die Einrichtung eines unabh�ngigen Tribunals zur Aburteilung der Hauptschuldigen am Genozid unter dem Terrorregime der Roten Khmer 1975-78, dem bis zu 1,7 Mio. Menschen zum Opfer fielen. Der in Pnomh Penh tagende Gerichtshof soll mehrheitlich mit kambodschanischen Richtern besetzt sein, bedarf f�r seine Entscheidungen jedoch einer Zweidrittelmehrheit durch Beteiligung von ausl�ndischen Richtern, die vom UN-Generalsekret�r ernannt werden. Eine Tagung des Gerichts auf neutralem Boden lehnte Hun Sen, bis 1977 selbst ein Kommandeur der Roten Khmer, ab. Am 7.7.2000 wird auch �ber die Modalit�ten der Prozessf�hrung Einigkeit erzielt. Das Verhandlungsergebnis muss noch vom kambodschanischen Parlament und der UN gebilligt werden. In kambodschanischer Haft befinden sich der ehemalige General Ma Tok (mit dem Beinamen �Der Schl�chter�) und Kaing Kek Iev, der ein ber�chtigtes Foltergef�ngnis kommandierte. Mehrere fr�here Rote-Khmer-Kommandeure, die �berliefen, den Kampf beendeten oder sich sp�ter selbst stellten, erhielten von Hun Sen ein Amnestieversprechen und leben in der nahe der thail�ndischen Grenze gelegenen Stadt Pailin, einer ehemaligen Rebellenbasis. Das Kommando hat dort Ieng Sary, �Bruder Nummer drei� der Roten Khmer; auch Chefideologe Noun Chea und Ex-Staatspr�sident Khieu Sampan leben dort isoliert und bisher unbehelligt.
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