Bei einer von Mitarbeitern der US-Sicherheitsfirma Blackwater am 16.9.2007 ausgelösten Schießerei wurden 17 irakische Zivilisten getötet. Blackwater sprach danach von einem Angriff auf einen von ihnen eskortierten Konvoi der US-Botschaft. Wie nachfolgende Untersuchungen ergaben, hatte es einen solchen Angriff jedoch nicht gegeben. Blackwater und andere private Sicherheitsfirmen genießen Immunität dank einer noch von Paul Bremer, dem Leiter der US-Administration in Irak, kurz vor der Amtsübergabe an eine irakische Übergangsregierung im Juni 2004 eingeführten Regelung. Das irakische Innenministerium entzog am 17.9. Blackwater die Lizenz und legte am 25.9. einen Gesetzesentwurf vor, mit dem ausländische Sicherheitsfirmen der irakischen Gerichtsbarkeit unterstellt werden sollen. Mehr als 180 ausländische Sicherheitsfirmen sollen in Irak tätig sein, die Zahl ihrer Mitarbeiter – häufig ehemalige Berufssoldaten – wird auf 20000–48000 geschätzt. Manche dieser ausländischen Sicherheitsfirmen arbeiten ohne jegliche offizielle Lizenz, was zum Teil im Chaos der irakischen Behörden begründet ist. Neben ausländischen Firmen sind in dieser boomenden Branche auch zahlreiche irakische Sicherheitsunternehmen tätig. Das US-Repräsentantenhaus beschloss am 4.10., alle US-Sicherheitsleute in Irak dem US-Strafrecht zu unterstellen. Die irakische Regierung verlangte am 9.10. Schmerzensgeld in Höhe von 136 Mio. US-$ für die Hinterbliebenen der Schießerei und übte Druck auf die amerikanische Seite aus, das Engagement von Blackwater zu beenden. Eine Untersuchung des FBI gelangte zu dem Schluss, dass der Schusswaffengebrauch der Blackwater-Mitarbeiter nicht gerechtfertigt war und diese sichauch nicht an ihre eigenen Einsatzregeln gehalten hätten. Am 24.10. entzog die irakische Regierung allen ausländischen Sicherheitsfirmen die Lizenzen und kündigte an, die noch von der amerikanischen Verwaltung vergebenen Lizenzen auf eine neue gesetzliche Grundlage zu stellen.
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