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Guinea-Bissau: Drehscheibe des Drogenhandels

 
Guinea-Bissau hat sich in den letzten Jahren zunehmend zum Umschlagplatz für Kokain aus Südamerika nach Europa entwickelt. In einem am 28.9.2007 veröffentlichten Bericht warnte der UN-Sicherheitsrat vor einer wachsenden Bedrohung des fragilen Demokratisierungsprozesses. Der Drogenhandel sei kein isoliert zu betrachtendes Problem, sondern stehe in Zusammenhang mit der institutionellen und politischen Instabilität und der weitverbreiteten Armut im Land. Nach Schätzungen des UN-Büros für Drogen und Verbrechensbekämpfung (UNODC) kommt mittlerweile mehr als ein Viertel des in Europa konsumierten Kokains (140 t jährlich mit einem Marktwert von 1,4 Mrd. €) über Transitwege in Westafrika. Allein von Mitte 2005 bis Ende 2007 seien 33 t Kokain in Westafrika beschlagnahmt worden, und dabei handele es laut UNODC-Chef Antonio Maria Costa nur um die »Spitze des Eisbergs«. Costa vermutete, dass der Wert der in Guinea-Bissau gehandelten Drogen mittlerweile das Nationaleinkommen bei weitem übersteigt. Die Polizei ist nicht nur chronisch unterbezahlt, sondern auch logistisch und technisch denkbar schlecht ausgestattet. Die Anfälligkeit für Bestechung ist entsprechend hoch. Es gibt zunehmend Indizien dafür, dass die Drogendealer sich durch Schmiergeldzahlungen an Polizei, Justiz und Politik einen straffreien Raum geschaffen haben.
 
 

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