Mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung über den Bau der South Stream-Erdgaspipeline zwischen Russland und Griechenland am 29.4.2008 baute Russland seine Stellung als führender Energielieferant der EU weiter aus. Bereits am 23.6.2007 hatten Gazprom und der italienische Energiekonzern Eni eine gemeinsame Absichtserklärung zum Bau der Gasröhre unterzeichnet. In den Monaten danach hatten Vertreter Moskaus Vereinbarungen mit den zukünftigen Transitländern Bulgarien, Serbien und Ungarn geschlossen. South Stream soll jährlich bis zu 30 Mrd. m³ russisches Erdgas durch das Schwarze Meer auf den Balkan sowie weiter nach Österreich und Italien leiten. Dies entspricht etwa der Kapazität der geplanten ersten Ausbaustufe der Ostsee-Pipeline North Stream. Gazprom würde damit seine Abhängigkeit von den Transitländern Ukraine und Weißrussland verringern. Die Aussichten für einen Bau der von der EU geplanten Nabucco-Pipeline, die Erdgas aus Zentralasien an Russland vorbei nach Südeuropa leiten soll, haben sich somit verschlechtert.
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