Am 6.9.2007 kam es zu einem israelischen Luftangriff auf ein Ziel im Nordosten Syriens, in einer unbewohnten Region bei Dayr az-Zawr. Israel schwieg zuerst zu den in einem Schreiben des syrischen UN-Botschafters an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon vom 12.9. vorgebrachten Vorwürfe, bestätigte aber indirekt am 28.10. den Luftangriff, ohne Einzelheiten zu nennen, und entschuldigte sich bei der Türkei für die Verletzung ihres Luftraums. Relativ bald nach dem Angriff waren Vermutungen laut geworden, der Angriff habe einem mit nordkoreanischer Hilfe erbauten, noch unvollendeten Atomreaktor gegolten. Die DVR Korea bestritt am 16.9. jegliche Kooperation mit Syrien. Am 1.10. erklärte Präsident Asad, das angegriffene Objekt sei ein im Bau befindliches militärisches Gebäude gewesen, das keine Verbindung mit einem Atomprogramm gehabt habe; die Gründe für den israelischen Luftangriff seien ihm unbekannt. Im April 2008 publizierte die US-amerikanische Regierung Geheimdienstmaterial, demzufolge es sich um einen fast fertiggestellten Atomreaktor mit der Fähigkeit zur Plutoniumproduktion gehandelt haben soll, in den aber noch keine Brennstäbe eingesetzt worden seien. Der Reaktor habe eine auffallende Ähnlichkeit mit der Anlage in Yongbyon (DVR Korea) gehabt. Es gebe jedoch keine sicheren Beweise dafür, dass Syrien an einem Atomwaffenprogramm arbeitet. Die Reste der Anlage wurden nach der Bombardierung abgetragen und das Gelände eingeebnet. Am 22.6. trafen vier Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Syrien ein, um die Ruinen der Anlage zu untersuchen und Bodenproben des weggeräumten Schutts zwecks weiterer Untersuchung zu entnehmen.
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