Am 6. 10. 1997 stellten sich zehn als Kriegsverbrecher gesuchte bosnische Kroaten dem UN -Tribunal, darunter auch Dario Kordic, ehemaliger Regierungschef der selbsternannten Republik der bosnischen Kroaten, dem systematische Vertreibung und Massaker an moslemischen (bosniakischen) Zivilisten zur Last gelegt werden. Am 9. 3 1998 gestand der bosnische Serbe Dragoljub Kunarac, als Militärkommandant moslemische Frauen vergewaltigt und damit Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Ende Mai 1998 befanden sich 26 der insgesamt 59 angeklagten Personen in Haft. Wegen Arbeitsüberlastung - angesichts der Zahl von festgenommenen Angeklagten oder solchen, die sich freiwillig dem Tribunal stellten - zog das ICTY am 10. 5. 1998 die Anklage gegen 14 Verdächtige zurück. Dabei handelt es sich um bosnische Serben, die 1992 in Bosnien-Herzegowina in untergeordneten Funktionen bosnische Muslime und bosnische Kroaten in Gefangenenlagern mißhandelt und auch getötet haben sollen und die alle noch auf freiem Fuß sind. Das Tribunal will sich auf die Hauptverantwortlichen für den Völkermord im ehemaligen Jugoslawien konzentrieren.
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