Der Fischer Weltalmanach
nachrichtenstaatenbiografienkulturarchivglossar




Archiv

wissensquiz
stichwort
buch
cd rom

tauschb�rse

buch tipps
faq
links
bestellen
kontakt

 

fischer taschenbuch verlag



www.weltalmanach.de

Indonesien: Chronik Religi�se Konflikte auf den Molukken

 
Das gravierendste innenpolitische Problem im ersten Amtsjahr des neuen Staatschefs ist der sich zum B�rgerkrieg entwickelnde religi�se Konflikt zwischen Christen und Moslems auf den Molukken. Das jahrhundertelange friedliche Zusammenleben der beiden Religionsgemeinschaften ger�t vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Niedergangs der Gew�rzindustrie und der massiven Zuwanderung moslemischer Siedler und H�ndler aus Java aus dem Gleichgewicht. Die Gewalt, die offensichtlich urspr�nglich von marginalisierten christlichen Gruppen ausgeht, wird nach Informationen von Menschenrechtsgruppen durch Milit�rkreise gesch�rt, die ein Interesse an der Destabilisierung der neuen politischen Ordnung haben. Die Auseinandersetzungen, die im Januar 1999 auf der Hauptinsel Ambon ihren Ausgang genommen hatten, schnell aber auf die benachbarten Inseln Buru, Haruku, Seram, Obi und Halmahera �bergreifen, fordern bis zum August 4000 Todesopfer und Hunderttausende Fl�chtlinge auf beiden Seiten. Auch ein gemeinsamer Besuch von Wahid und der christlichen Vizepr�sidentin Megawati am 12.12. kann die Eskalation nicht verhindern. Am 7.1.2000 fordern mehrere hunderttausend Anh�nger der so genannten Armee der Verteidiger des Islams (LPI) bei einer Massendemonstration in der Hauptstadt Jakarta ein entschiedeneres Vorgehen der Regierung. F�r den Fall weiterer Unruhen wird mit einem �heiligen Krieg� gegen die dort lebenden Christen gedroht. Im Juni erreicht der Konflikt eine neue Qualit�t, nachdem aus Java eingereiste extremistische Muslim-Milizen tats�chlich einen �heiligen Krieg� gegen die christlichen Gemeinschaften zu f�hren beginnen. Den Sicherheitskr�ften wird dabei vorgeworfen, selbst entlang religi�ser Grenzen gespalten zu sein und auf beiden Seiten in die K�mpfe verwickelt zu sein. Die Ank�ndigung der Regierung am 26.6.2000, einen Teil der Armee- und Polizeikr�fte auszutauschen, kommt einem Eingest�ndnis gleich. Ausw�rtigen Gruppen wird die Einreise nach Ambon verweigert und zugleich der Notstand �ber die Molukken ausgerufen. Der Erzbischof von Ambon fordert am 25.6. eine UN-Intervention, was von der Regierung jedoch sofort zur�ckgewiesen wird.
 
 
| nachrichten | staaten | biografien | kultur | archiv | glossar | wissensquiz |
| stichworte| buch | cd-rom | tauschbörse | buch-tipps | faq | links | bestellen | kontakt |