Im Zusammenhang mit dem größten Waffengeschäft mit europäischen Rüstungsunternehmen seit Ende der Apartheid befand ein Gericht in Durban am 2.6.2005 Schabir Shaik, den ehemaligen Finanzberater von Vizepräsident Jacob Zuma, wegen Betrug, Korruption und Steuerhinterziehung für schuldig und verurteilte ihn zu 15 Jahren Haft. Der Richter sah es als erwiesen an, dass Shaik über mehrere Jahre hinweg 1,2 Mio. Rand an den Vizepräsidenten überwiesen hatte, um sich damit politische Vorteile zu erkaufen. Zudem soll Shaik im Auftrag des französischen Rüstungskonzerns Thomson-CSF aktiv an der Vermittlung einer Schmiergeldzahlung an Zuma in Höhe von 500000 Rand jährlich beteiligt gewesen sein. Die Regierung reagierte zunächst zögerlich auf das Urteil. Am 14.6. zog Präsident Mbeki die Konsequenzen und entließ seinen Stellvertreter Zuma »im Interesse der neuen Demokratie«. Am 20.6. eröffneten die Behörden ein Verfahren gegen Zuma wegen Korruption. Auf illegale Geschäfte Zumas hatte bereits Ende August 2003 der damalige Generalstaatsanwalt Bulelani Ngcuka hingewiesen, jedoch auf eine Anklage verzichtet. Ngcuka war wegen der Anschuldigungen unter Druck geraten und im Juli 2004 zurückgetreten. Nachfolgerin Zumas wurde am 22.6.2005 die bisherige Bergbau- und Energieministerin, Phumzile Mlambo-Ngcuka. Die Öffentlichkeit begrüßte ihre Ernennung, obwohl auch sie im Zusammenhang mit der »Oilgate«-Affäre unter Korruptionsverdacht stand: Im Wahlkampf 2003 hatte der halbstaatliche Erdölkonzern Petro SA dem ANC eine Spende über 11 Mio. Rand zukommen lassen.
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