Nach der ersten Abstimmung über den zukünftigen Regierungssitz im März 2005, die die Städte Baidoa und Jowhar favorisierte, verließ ein Drittel der Abgeordneten das Parlament und kehrte demonstrativ nach Mogadischu zurück. Sie unterstellten dem Präsidenten, ein Verbündeter Äthiopiens zu sein und deshalb Baidoa, das näher zur äthiopischen Grenze liege, als Regierungssitz vorzuziehen. Dennoch stimmte das Übergangsparlament in Nairobi am 12.5. erneut für die Städte Baidoa und Jowhar als vorläufigem Regierungssitz. Daraufhin kündigte auch Parlamentspräsident Sharif Hassan Sheik Adan seine Rückkehr nach Mogadischu an. In Baidoa kam es am 30.5. zwischen Milizen von Warlord Hassan Muhammad Nur und Muhammad Habsade, der Baidoa kontrolliert und gegen eine Etablierung der Regierung in der Stadt ist, zu schweren Kämpfen. Gespräche zwischen Jusuf und Adan in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa am 22.6. endeten zwei Tage später ohne Ergebnis. Unterdessen kehrten Premierminister Ghedi und die übrigen noch in Kenia verbliebenen Abgeordneten nach Somalia zurück und begannen in Jowhar mit den Vorbereitungen für die Etablierung der Regierung. Zur Sicherung der Stadt wurden Militäreinheiten aus Puntland, der Heimat des Präsidenten, stationiert.
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