Die Teilwahlen zum Senat am 6.4. verlaufen relativ ruhig; die Wahlbeteiligung lag bei nur rd. 15 %. Bei den gleichzeitig stattfindenden ersten landesweiten Kommunalwahlen entfallen 64 % der Stimmen auf unabhängige Kandidaten. Die regierende Organisation Politique Lavalas (OPL) wirft der Provisorischen Wahlkommission am 15.5. Unregelmäßigkeiten und Betrug vor und fordert die Annullierung der Teilsenatswahlen. Bei diesen hatten die Anhänger des ehem. Präsidenten Aristide, der im Okt. 1996 innerhalb der OPL eine neue Bewegung, die Lavalas-Familie, gegründet hatte, zwei Mandate errungen; neun weitere konnten nicht besetzt werden. Die für den 15.6. vorgesehenen Stichwahlen werden auf unbestimmte Zeit verschoben, nachdem sich die meisten Kandidaten dem Wahlboykott der OPL angeschlossen hatten.
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