Unter dem Vorwurf, für den 14.8.2004 einen Putschversuch vorbereitet zu haben, wurden am 8.8. 30 Offiziere verhaftet. Offensichtlich handelte es sich um die gleichen Armee- und Geheimdienstoffiziere, die bereits im Juni 2003 in einen Putschversuch verwickelt waren. Die Regierung erhob am 26.8. Vorwürfe gegen Libyen und Burkina Faso, den Putschführern bei den Vorbereitungen behilflich gewesen zu sein; beide Staaten wiesen diese Vorwürfe zurück. Am 9.10. wurde Salah Ould Henena, der mutmaßliche Anführer beider Putschversuche vom Juni 2003 und August 2004, zusammen mit anderen Verdächtigen nahe der Grenze zu Senegal festgenommen. Alle Putschisten gehören zur ethnischen Gruppe der Oulad Nasr aus dem Osten des Landes, der Verbindungen zum Islamisten-Netzwerk al-Zarkawis nachgesagt werden.Der Prozess vor dem Strafgericht in Ouad Naga wurde am 21.11. eröffnet; angeklagt waren 195 Personen wegen der Beteiligung an den Putschversuchen. Am 3.2.2005 ergingen die Urteile gegen die Putschisten: 98 Personen erhielten Gefängnisstrafen zwischen 18 Monaten und 15 Jahren; die vier Rädelsführer, u.a. Ould Henena, erhielten lebenslange Freiheitsstrafen, nicht aber die vom Staatsanwalt geforderte Todesstrafe. 93 Personen wurden freigesprochen, darunter der frühere Staatspräsident Mohammed Khouna Ould Hayallah, der im November 2003 festgenommen worden war, sowie zwei weitere Oppositionspolitiker.
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