Trotz Strukturreformen und Investitionen in die Infrastruktur, die im Oktober und November 2004 dazu führten, dass Weltbank, Internationaler Währungsfonds und der Pariser Club Madagaskar 2,3 Mrd. US-$ Auslandsschulden erließen, verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung 2004 weiter. Ein drastischer Wertverlust der Währung Ariary sowie deutlich gestiegene Kosten für Lebenshaltung und Transport lösten wiederholt Demonstrationen aus. Vor allem der Preisanstieg beim Grundnahrungsmittel Reis traf die Madagassen, von denen mehr als die Hälfte unterhalb der Armutsgrenze leben, hart. Auch 2005 wird nicht mit einem Rückgang der Reispreise gerechnet, da Zyklone große Teile der Ernte vernichtet haben. Mitte Januar 2005 erließ das Umweltministerium ein Dekret, mit dem sämtliche Holzschlaggenehmigungen in Regionen, in denen der Bestand der noch vorhandenen Urwälder bedroht ist, zurückgezogen wurden. Damit werden rund 7 Mio. ha Wald geschützt. Zusammen mit anderen Maßnahmen und mit Unterstützung der Weltbank versucht die Regierung nach jahrelanger unkontrollierter Zerstörung des als einzigartig geltenden Ökosystems, nachhaltige Strategien zu dessen Erhalt umzusetzen. Nach Schätzungen der Weltbank wurden zwischen 1960 und 2000 mehr als 12 Mio. ha Wald in Madagaskar zerstört, etwa die Hälfte der ursprünglichen Fläche.
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