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Tadschikistan: Chronik

FWA 99, Spalte 703

Die Umsetzung des am 27.6. 1997 von Pr�sident Imomali Rachmanov und Said Abdullo Nuri, dem F�hrer der muslimischen Gruppierungen der Vereinigten Tadschikischen Opposition (OTO), unterzeichneten Friedensabkommens, das den seit 1992 andauernden B�rgerkrieg beenden soll, kommt im Berichtszeitraum 1997 / 98 nur schleppend voran. Die innenpolitische Lage bleibt instabil.

Oppositionsf�hrer Nuri kehrt nach f�nfj�hrigem Exil in Afghanistan und dem Iran am 11.9. 1997 nach Tadschikistan zur�ck. Er f�hrt den Vorsitz in der parit�tisch mit Vertretern der Regierung und der Opposition besetzten 26k�pfigen Kommission f�r nationale Vers�hnung, die erstmals am 15.9. in der Hauptstadt Duschanbe zusammentritt.

Mitte November ist nach Angaben des UNHCR die im Juli begonnene R�ckf�hrung der rd. 60 000 Tadschiken, die vor den K�mpfen nach Afghanistan gefl�chtet waren, beendet.

Ein Kommando unter F�hrung von Riswon Sadirow (WA '98, Sp. 694), einem fr�heren milit�rischen F�hrer der islamischen Opposition, versucht im August / September und im November erneut mit Geiselnahmen die Freilassung seines inhaftierten Bruders Bachrom zu erzwingen.Am 2.12. wird Sadirow von Regierungstruppen get�tet; 15 seiner K�mpfer werden festgenommen.

Pr�sident Rachmanov ernennt am 12.2. 1998 per Dekret erstmals drei Vertreter der Opposition zu Ministern und zwei weitere zu Vorsitzenden von Staatlichen Komitees, darunter Davlat Usmon, den fr�heren Stabschef der bewaffneten Einheiten der Opposition, zum Wirtschaftsminister. Nach dem Friedensabkommen sind 30 % aller Posten in Regierung und Verwaltung der Opposition zu �berlassen. Der stellv. OTO-F�hrer Ali Akbar Turadschonsoda, das fr�here geistliche Oberhaupt der Muslime Tadschikistans, der 1993 in den Iran gefl�chtet war und dem die Einreise nach Tadschikistan in den letzten Monaten noch verwehrt worden war, kehrt am 27.2. 1998 aus dem Exil nach Duschanbe zur�ck und wird am 10.3. zum Ersten stellv. Ministerpr�sidenten mit Zust�ndigkeit f�r die Beziehungen zu den GUS-Staaten ernannt. Turadschonsoda, der langfristig die Errichtung eines islamischen Staats mit demokratischen Mitteln anstrebt, fordert, die in der Verfassung festgeschriebene Bezeichnung von Tadschikistan als �s�kular� bereits jetzt zu streichen. Anfang August werden sechs weitere Oppositionelle in die Regierung berufen.

Der Oberste Gerichtshof verurteilt am 12.3. sieben Personen wegen angeblicher Beteiligung an einem fehlgeschlagenen Attentat auf Pr�sident Rachmanov am 30.4. 1997 zum Tode, darunter Abdullachafis Abdulladschanow, der Bruder des ehem. Ministerpr�sidenten und f�hrenden Vertreters des Blocks der Nationalen Wiedergeburt, Abdumalik Abulladschanow; die in diesem Block zusammengefa�ten Oppositionsgruppen, neben Regierung und OTO die sog. �dritte Kraft� in Tadschikistan, waren an dem Friedensabkommen vom Juni 1997 nicht beteiligt. amnesty international spricht von einem politisch motivierten Urteil.

Am 24. und 25.3. 1998 kommt es nahe der Hauptstadt zu den seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens schwersten Gefechten zwischen Regierungstruppen und Einheiten der muslimischen Opposition. K�mpfe in der Hauptstadt vom 30.4. - 3.5. fordern erneut Menschenleben, darunter zahlreiche Zivilisten. Die Lage bleibt auch wegen der Aktionen zahlreicher lokaler Kommandanten und Bandenchefs, die weitgehend autonom operieren, sowie rivalisierender Clans instabil. Zudem hat sich Tadschikistan zu einem Transitland f�r Drogen aus Afghanistan entwickelt.

Der UN-Sicherheitsrat verl�ngert am 14.5. das Mandat f�r die rd. 70 Milit�rbeobachter (UNMOT) f�r weitere sechs Monate. In Tadschikistan sind weiterhin GUS-Friedenstruppen, darunter 16 000 Russen, stationiert.

Nach der Ermordung von vier UN-Mitarbeitern am 20.7. werden die Mitarbeiter von UN und IKRK in die Hauptstadt zur�ckgerufen.

Mit der Vereidigung von 6000 K�mpfern der Opposition, v.a. aus Garm und Tawildara in Osttadschikistan, Anfang August wird ein weiterer zentraler Punkt des Friedensabkommens erf�llt.

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