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Japan: Finanz- und Wirtschaftskrise

FWA 99, Spalte 388

Mitverursacht durch die am 1.4. 1997 von drei auf f�nf Prozent erh�hte Mehrwertsteuer, die einen nachhaltigen inl�ndischen Nachfrageeinbruch provoziert, erleidet Japan seit dem zweiten Quartal 1997 den schwersten Konjunktureinbruch seit der �lpreiskrise 1974, gemildert nur durch Exportsteigerungen aufgrund von Wechselkursvorteilen aus der zunehmenden Entwertung des Yen im Verh�ltnis zum US-Dollar. Das Fiskaljahr 1997 / 98 (31.3.98), verzeichnet einen R�ckgang des realen BIP um 0,7 %, das erste Minuswachstum seit 23 Jahren.

Der Absturz der B�rsenkurse und die W�hrungsturbulenzen im Oktober und November 1997 offenbaren Liquidit�tsprobleme der japanischen Finanzinstitute. Der Kollaps des Wertpapierhauses Sanyo Securities am 3.11. leitet eine Serie von Insolvenzen im Finanzsektor ein. Der Konkurs des viertgr��ten und �ltesten japanischen Wertpapierhauses Yamaichi Securities am 23.11. mit 6,697 Bill. Yen Verbindlichkeiten ist die bisher gr��te Firmenpleite Japans nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 12.1. 1998 legt das Finanzministerium eine Bilanz vor, derzufolge sich die Summe der notleidenden und gef�hrdeten Kredite bei den Banken - nach dem Stand des dritten Quartals 1997 - auf einen Wert von 77 Bill. Yen, etwa 10 % der Gesamtkreditsumme bel�uft, von denen etwa 15 % schon als Verlust abzuschreiben sind. Die Forderungen der Banken resultieren gro�enteils aus der �Bubble economy� Mitte und Ende der 80er Jahre. Nachdem die japanische Notenbank im Oktober eine erste Marge von 50 Mrd. DM zur St�tzung der Banken bereitgestellt hat, beschlie�t die Regierung am 12.12. ein Hilfspaket von 140 Mrd. DM, um notleidende Kredite zu st�tzen und Anspr�che von Einlegern bei maroden Geldinstituten zu erf�llen.

Im April 1998 pr�sentiert Ministerpr�sident Hashimoto ein Konjunkturprogramm im Gesamtvolumen von umgerechnet rd. 230 Mrd. DM, einschlie�lich Steuerentlastungen und �ffentlichen Infrastrukturma�nahmen. Um den rapiden Kursverfall des Yen zu stoppen, der am 12.6. den niedrigsten Stand seit acht Jahren gegen�ber dem Dollar erreicht (144,20 Yen : 1 US- $) und im Laufe der zw�lf vorangegangenen Monate rd. 30 % an Wert verloren hat, interveniert am 17.6. neben der japanischen auch die US-amerikanische Notenbank mit St�tzungsk�ufen des Yen; zugleich unterstreicht US-Pr�sident Bill Clinton die amerikanische Forderung nach substantiellen wirtschaftlichen Reformen in Japan. Am 2.7. reagiert die japanische Regierung mit einem Plan zur Sanierung des Bankensystems. Er sieht die Einrichtung einer staatlichen Finanz�berwachungsbeh�rde (Financial Supervisory Agency) vor, der marode Bankinstitute unterstellt werden. Bankeinlagen sollen abgesichert, nicht mehr eintreibbare Kredite an die staatliche Bank f�r Abwicklung und Aufl�sung �bertragen werden.

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