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�berfischung der Ozeane

FWA 99, Spalte 1213

Die �berfischung der Ozeane ist im Berichtszeitraum nicht zuletzt durch das Thema der Weltausstellung 1998 in Lissabon �Ozeane - Erbe f�r die Zukunft� und die Ausrufung des �Internationalen Jahrs der Ozeane� durch die UN st�rker in das �ffentliche Bewu�tsein geraten. Der Fischfang nahm weltweit von 21 Mio. t 1950 auf 116 Mio. t 1996 zu. Da der Anteil der in Meeren und S��wassern gefangenen Fische in den 90er Jahren bei knapp �ber 90 Mio. t stagniert, geht der beobachtete Zuwachs fast ausschlie�lich auf das Konto der Fischzucht (�Aquakulturen�), deren Ertr�ge zwischen 1984 und 1996 von 7 Mio. t auf 23 Mio. t zunahmen.

Das Niveau des Fischfangs liegt in vielen F�llen �ber den Erholungsraten der Best�nde, ist also nicht nachhaltig. Laut FAO nehmen die Best�nde in elf von 15 Hauptfanggebieten und bei 69 % aller Speisefischarten ab und bed�rfen dringend der Regeneration. Einzelne Best�nde wurden drastisch dezimiert: Der Kabeljaufang im Atlantik ging beispielsweise zwischen 1968 und 1992 um 69 % zur�ck, die Thunfischbest�nde im Westatlantik schrumpften zwischen 1970 und 1993 um 80 %, die Haifischbest�nde vor der S�dostk�ste der USA gingen in nur 20 Jahren um 50-75 % zur�ck. F�r 2010 sagt die FAO eine Versorgungsl�cke von 10-40 Mio. t voraus, von der v.a. die Entwicklungsl�nder betroffen sein werden. Triebkr�fte der �berfischung sind die Aufr�stung der Fangflotten und die Verschwendung durch Vernichtung unerw�nschten Beifangs (20 Mio. t pro Jahr). Die weltweite Fangflotte wuchs zwischen 1970 und 1992 um 91 % auf 26 Mio. Bruttoregistertonnen (BRT), gleichzeitig nahm die Zahl der riesigen Industrieschiffe (Trawler) zu.

Weltweiter Fischfang und Fischzucht 1950-1996

Um dem Problem der �berfischung zu begegnen, wurde 1995 auf UN -Ebene die Vereinbarung �ber Fischbest�nde (UN Fish Stocks Agreement) unterzeichnet. Bisher liegen jedoch nur 15 der 30 zur Inkraftsetzung erforderlichen Ratifikationen vor. In Nordamerika und Europa wurden erste Schritte zum Abbau von Fangflotten und Fangmengen eingeleitet. Der Unilever-Konzern, der in Nordamerika und Europa Fisch verarbeitet und vermarktet, hat zusammen mit dem WWF den Marine Steward Ship Council gegr�ndet, um Prinzipien f�r nachhaltigen Fischfang und Mindestgr��en f�r einzelne Fischbest�nde festzulegen. Ab 2005 will Unilever nur noch Fisch aus bis dahin nachhaltig bewirtschafteten Fanggr�nden verarbeiten.

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Aktuelle Informationen zu diesem und allen �brigen Themen des ARCHIVS finden Sie im Fischer Weltalmanach 2001 und im Digitalen Fischer Weltalmanach 2001.