FWA 99, Spalte 1192
Obwohl in den zurückliegenden Jahrzehnten zumindest in den Industriestaaten beträchtliche Summen in die Luftreinhaltung investiert wurden, ist Luftverschmutzung ein ernstzunehmendes und globales Umweltproblem. Schätzungsweise 1,4 Milliarden Menschen weltweit atmen täglich ungesunde Luft. Insbesondere in den städtischen Ballungszentren, deren Bevölkerung sich in den nächsten 30 Jahren voraussichtlich verdoppeln wird, unterschreitet die Luftqualität vielerorts die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Mindeststandards.
Die ungesündesten Städte der Welt
Die für die menschliche Gesundheit gefährlichste Komponente der Luftverschmutzung ist die Staub- oder Partikelkonzentration, die v.a. auf industrielle Quellen und Verkehrsemissionen zurückgeht. Während in Nordamerika und Europa kaum noch 50 mg / m³ überschritten werden, liegen die Werte in Osteuropa und einigen Entwicklungsländern z.T. deutlich über 100 mg / m³. In komplexer Zusammenwirkung mit anderen Luftschadstoffen wie Schwefeldioxid (SO2) - vornehmlich aus der Verbrennung von Kohle -, Stickoxiden (NOx) - vornehmlich aus dem Verkehr - und Ozon (O3) - als Folgeprodukt von NOx und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) - verursachen besonders kleine Partikel akute und chronische Atemwegs- sowie Herz- / Kreislauferkrankungen und weisen z.T. krebserregende Eigenschaften auf (Rußpartikel). Selbst in den USA mit ihren relativ strengen Luftqualitätsstandards werden jährlich etwa 50 000 bis 60 000 Todesfälle auf Luftverschmutzung zurückgeführt.
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