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Bosnien-Herzegowina: Verfolgung und Verurteilung von Kriegsverbrechern

FWA 99, Spalte 110

SFOR und IPTF verst�rken, wenn auch in jeweils eng begrenztem Ausma�, ihre Bem�hungen, mutma�liche Kriegsverbrecher des Bosnienkrieges dingfest zu machen und sie dem Internationalen Tribunal f�r Verbrechen im fr�heren Jugoslawien (ICTY) in Den Haag zuzuf�hren. Die Verhaftung des als mutma�licher Hauptkriegsverbrecher gesuchten fr�heren Serbenf�hrers Radovan Karadzic gelingt jedoch nicht.

Presseberichten vom 23.4. 1998 zufolge stand der Verbindungsoffizier der franz�sischen SFOR-Truppen zu den Serben mit Karadzic im Jahr zuvor in engem Kontakt und warnte ihn vor einer unmittelbar bevorstehenden Verhaftungsaktion. Pale, politische Zentrale der bosnisch-serbischen Nationalisten, liegt im franz�sischen SFOR-Sektor.

Ende Juli wird gemeldet, da� die USA ihre Pl�ne zur Ergreifung von Karadzic und des fr�heren Milit�rchefs der bosnischen Serben, Ratko Mladic, aufgegeben haben. F�r die Vorbereitungen sollen schon bis zu 100 Mio. US- $ aufgewandt worden sein.

Im ersten Proze� wegen V�lkermordes vor einem deutschen Gericht verh�ngt das Oberlandesgericht D�sseldorf am 26.9. gegen den bosnischen Serben Nikola Jorgic, �berf�hrt u.a. des 11fachen V�lkermordes und 30fachen Mordes, eine lebenslange Haftstrafe. Als Anf�hrer einer Freisch�rlertruppe hatte er sich ma�geblich an Terroraktionen gegen die kroatische und bosniakische Zivilbev�lkerung in der Region Doboj beteiligt. - Nach Angaben der in London ans�ssigen Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat das ICTY bis zum November von den 78 seit 1993 vor ihm angeklagten mutma�lichen Kriegsverbrechern zwei verurteilt, 20 befinden sich in Untersuchungshaft, 41 befinden sich in Bosnien-Herzegowina auf freiem Fu�, vier in der Bundesrepublik Jugoslawien, einer in Kroatien, sechs an unbekanntem Ort; sechs Personen sind tot.

Eine Spezialeinheit der SFOR verhaftet am 18.12. in der mittelbosnischen Stadt Vitez zwei bosnische Kroaten und �berstellt sie dem ICTY. Am 14.2. 1998 stellen sich zwei vor dem ICTY angeklagte bosnische Serben in der RS den SFOR-Truppen; vier weitere werden verhaftet.

Unter Ber�cksichtigung strafmildernder Umst�nde erm��igt die Berufungsinstanz des Tribunals am 5.3. das auf zehn Jahre lautende Urteil gegen den bosnischen Kroaten Drazen Erdemovic auf die H�lfte.

Am 28.6. nimmt sich der serbische Angeklagte Slavko Dokmanovic im Untersuchungsgef�ngnis des ICTY in Den Haag das Leben. Der ehemalige B�rgermeister von Vukovar war am 27.6. 1997 festgenommen worden; sein Proze� stand kurz vor dem Abschlu�.

Laut ICTY erliegt der in Untersuchungshaft befindliche bosnische Serbe Milan Kovacevic am 1.8. einem Herzleiden. Am 6.7. begann gegen ihn der erste V�lkermord-Proze� vor einem internationalen Gerichtshof seit den Prozessen von N�rnberg und Tokio 1945 / 46. Als eine �Schl�sselfigur der ethnischen S�uberung� soll Kovacevic auch einer der Hauptverantwortlichen f�r die Verbrechen in den Gefangenenlagern Omaraka, Keraterm und Trnopolje gewesen sein.

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