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China: Unruhen in der autonomen Region Xinjiang
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FWA 98, Spalte 155
Unruhen in der Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas fordern am 5.2.1997 nach offiziellen Angaben Todesopfer. Uigurische Exilorganisationen
berichten von zwischen 200 und 300 Todesopfern und zahlreichen Hinrichtungen nach Massenprozessen.
Sprengstoffanschläge in der Hauptstadt Ürümqi fordern am 25.2. mindestens 7 Menschenleben. Am 7.3. sterben
inoffiziellen Berichten zufolge 3 Menschen bei einem Bombenattentat in Peking, zu dem sich eine Organisation
uigurischer Exilnationalisten aus Kasachstan bekannt haben soll, die den Konflikt in die chinesischen Hauptstadt
tragen will (in Kasachstan leben etwa 200.000 Uiguren). Die Pekinger Führung spricht von terroristischen Gewalttaten
einer Handvoll ethnischer Separatisten und von illegalen religiösen Aktivitäten, die von interessierten ausländischen
Kreisen unterstützt würden. Mitte April werden 3 angebliche Aufstandsführer hingerichtet. Ausgangspunkt der kritischen
Situation in der Nordwestprovinz sind soziale Spannungen zwischen der Mehrheit der sunnitisch-muslimischen Uiguren und
den Han-Chinesen, deren Bevölkerungsanteil 39 % beträgt, die jedoch über die wirtschaftlichen und politischen
Schlüsselstellungen verfügen. Separatistische Tendenzen unter den Uiguren gewannen in den letzten Jahren eine
Massenbasis. Nach Informationen aus Peking werden Ende Mai 8 Attentäter hingerichtet, die Bombenanschläge auf Busse
verübt haben sollen. In dem im Westen der Region Xinjiang gelegenen Ili-Gebiet werden im Juni mehr als 200 Moscheen
und als illegal bezeichnete Koranschulen geschlossen.
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