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Deutschland: Bundestagswahl, Wahlanalyse

 
Wahlanalyse

Bei der Untersuchung des Abstimmungsverhalten bei der Bundestagswahl 2002 stellten die Wahlforscher der Forschungsgruppe Wahlen einen gro�en Ost/West-Unterschied fest. Zudem wiesen sie nach, dass trotz der Personalisierung im Wahlkampf f�r zwei Drittel der Bundesb�rger die Parteien f�r die Wahlentscheidung wichtiger waren als die Kanzlerfrage. Dennoch konnte Kanzler Schr�der von seinen hohen Sympathiewerten profitieren und die SPD vor noch gr��eren Verlusten bewahren. Dieser Effekt bewirkte gleichzeitig, dass die Union mit Spitzenkandidat Stoiber bei den im Wahlkampf lange Zeit ma�geblichen Themen Wirtschafts- und Arbeitsmarktkompetenz nur zum Teil ihren Vorsprung nutzen konnte.

Das gute Abschneiden der Gr�nen resultiert nach den Analysen der Forscher zu einem wesentlichen Teil aus taktischen �berlegungen von SPD- und Gr�nen-Aanh�ngern. Dabei wurde auch der Personenwahlkampf von Spitzenkandidat Joschka Fischer (�Zweitstimme ist Joschka-Stimme�) als Erfolg gewertet; die Kampagne konnte zus�tzliche W�hler im rot-gr�nen Lager mobilisieren, die ein sozialliberales B�ndnis verhindern wollten. Das weit unter den eigenen Zielen liegende Ergebnis der FDP wurde haupts�chlich auf die Vermeidung einer Koalitionsfrage zur�ckgef�hrt. Beinahe zwei Drittel aller W�hler wollten von den Liberalen eine entsprechende Aussage; 60% ihrer W�hler pl�dierten f�r eine Koalition mit der Union. Die Niederlage der PDS ist nach Ansicht der Wahlforscher mit der fehlenden Proteststimmung und mit dem R�ckzug ihrer Galionsfigur Gregor Gysi zu erkl�ren. Dar�ber hinaus war das Thema Krieg (Irak-Debatte) von der SPD besetzt.

In den alten Bundesl�ndern wurde die Union wieder st�rkste Partei (40,8 zu 38,3%), landete aber im Osten weit hinter der SPD (28,3 zu 39,7%). Im Vergleich zu 1998 konnte sich die CDU damit im Westen um 3,8% verbessern; die Sozialdemokraten wiederum erreichten in den neuen L�ndern ein Plus von 4,6%, b��ten aber im Westen vier Prozentpunkte ein.

Die Zuw�chse der Union resultierten u.a. aus Stimmengewinnen in der traditionellen SPD-W�hlerschaft: Bei den Arbeitern konnte die Union 8% zulegen. Die Sozialdemokraten hingegen erlitten �berdurchschnittliche Verluste (-5%) und b��ten bei den den gewerkschaftlich organisierten Arbeitern sogar 7% ein. Entgegen dem allgemeinen Trend konnte die SPD bei den gewerkschaftlich gebundenen Angestellten zulegen (3%).
 
 
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