Vom 26.8.-4.9.2002 fand in Johannesburg der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung (World Summit on Sustainable Development, WSSD) statt. Der mit mehr als 50000 Teilnehmern aus 191 Staaten - darunter mehr als 100 Staats- und Regierungschefs - größte UN-Gipfel aller Zeiten hatte das Ziel, die Umsetzung der Beschlüsse der Rio-Konferenz von 1992 zu überprüfen und deren Umsetzung zu beschleunigen. Nachdem die Erwartungen an den Gipfel durch eine enttäuschende Vorbereitungskonferenz und die Absage von US-Präsident Bush gedämpft worden waren, wurden die Ergebnisse als – wenn auch bescheidener – Erfolg gewertet: Mit einem Aktionsplan zum Schutz der Umwelt bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität für Menschen in Armut soll der Anteil der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu Sanitäreinrichtungen bis zum Jahr 2015 jeweils halbiert werden. Des Weiteren soll bis 2015 der Zustand verschiedener Ökosysteme verbessert werden; der derzeitige Trend des Verlustes an Artenvielfalt soll bis 2010 umgekehrt werden. Bei anderen Themen gelang keine verbindliche Vereinbarung. Die insbesondere von der EU geforderte Ausweitung der Nutzung erneuerbarer Energien scheiterte u.a. am Widerstand der USA und der OPEC-Staaten.
Obwohl der Klimaschutz nicht explizit Thema des Gipfels war, kündigten u.a. Russland und Kanada in Johannesburg an, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren. Die Schwelle zur Inkraftsetzung des Protokolls würde mit der Ratifizierung durch beide Staaten überschritten
(www.johannesburgsummit.org).
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