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Rum�nien: Chronik Umweltkatastrophen

FWA 2001 Spalte 654ff

Im nordwestrumänischen Baia Mare nahe der ukrainischen Grenze bricht am 30.1.2000 der Damm eines Rückhaltebeckens der Aurul Gold-Mine, die sich je zur Hälfte im Besitz des australischen Bergbauunternehmens Esmeralda Explorations Ltd. und der Regierung befindet. Mehr als 100 m³ zyanidhaltiger Giftschlamm ergießen sich in den Fluss Lapus, verseuchen über mehr als 200 km die durch Ungarn fließende Theiß und gelangen am 13.2. in Jugoslawien 40 km vor Belgrad in die Donau. In den betroffenen Flüssen kommt nach dem Absterben fast der gesamten Flussfauna die Fischerei zum Erliegen; die Trinkwasserversorgung aus dem Flusssystem muss für mehrere Millionen Menschen eingestellt werden. Die ungarische Regierung kündigt eine Klage auf Schadensersatz an.

Zu einem weiteren Giftunfallkommt es am 10.3. in Baia Borsa, 120 km östlich von Baia Mare, als – gleichfalls nach mehrtägigen Regenfällen – nach einem Dammbruch 22000 Tonnen schwermetallhaltige Klärschlämme wiederum in die Theiß und mehrere Nebenflüsse gelangen. Sie stammen aus einer Zink- und Bleibergmine, die von dem rumänischen Unternehmen Remin betrieben wird. Nach Angaben des Umweltministeriums gibt es in Rumänien 30 bis 35 weitere Stauanlagen, die ähnlich unsicher sind wie die beiden in Baia Mare und Baia Borsa. Eine Delegation von EU-Experten empfiehlt der rumänischen Regierung den Aufbau eines Überwachungssystems nach dem Vorbild ähnlicher Einrichtungen für Elbe und Rhein und die Bildung einer grenzüberschreitend arbeitenden Theiß-Schutzkommission zur Erarbeitung von Kontrollmaßnahmen und Katastrophenschutzplänen.

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Aktuelle Informationen zu diesem und allen übrigen Themen des ARCHIVS finden Sie im Fischer Weltalmanach 2002 und im Digitalen Fischer Weltalmanach 2002.