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Kolumbien: Chronik

FWA 2001 Spalte 454

Fortschritte im Kampf gegen Rauschgiftanbau und Drogenkriminalität, aber auch bei der Beendigung des seit 36 Jahren andauernden Guerillakrieges im Land, verspricht sich die Regierung Pastrana vor allem von dem von ihr unter Mitwirkung der USA in den letzten Monaten des Jahres 1999 entwickelten »Plan Colombia«, für den insgesamt 7,5 Mrd. US-$ Finanzhilfen zur Verfügung gestellt werden sollen. 4 Mrd. davon will die kolumbianische Regierung im Rahmen eines sog. »Friedens-Investment-Fonds« selbst aufbringen, die restlichen 3,5 Mrd. sollen aus dem Ausland beigesteuert werden. Organisatorisch werden insbesondere ein verbesserter Informationsaustausch zwischen drogenproduzierenden und drogenkonsumierenden Ländern, eine intensivere Bekämpfung des Waffenhandels sowie eine internationale Regelung für den Handel mit den zur Drogenproduktion nötigen Chemikalien angestrebt. Da die vorgesehenen militärischen und polizeilichen Maßnahmen von den Europäern als zu risikobehaftet eingestuft werden, wird auf der am 9.7.2000 in Madrid stattfindenden Geberkonferenz von 26 Staaten nur über den sozialen und politischen Teil des Plans beraten. Trotzdem erhält die Regierung Finanzzusagen in Höhe von insgesamt 871 Mio. US-$. Die USA favorisieren hingegen vor allem den militärischen Teil des Plans, der u.a. die Ausbildung von Polizei- und Armeeeinheiten zur Drogenbekämpfung und die Lieferung von militärischer Ausrüstung umfasst. In diesem Zusammenhang hat der US-amerikanische Kongress schon am 30.6.2000 ein entsprechendes Hilfspaket in Höhe von 1,3 Mrd. US-$ beschlossen. Über die DEA und die CIA hatten die USA die kolumbianische Regierung bereits seit längerem im f gegen Drogenanbau und die Drogenmafia unterstützt. So wurde das seit Dezember 1999 einsatzfähige Batallón antinarcóticos del Ejército Nacional, eine Elitetruppe zur Drogenbekämpfung mit rund 1000 Mann, von US-Beratern ausgebildet und bewaffnet. Das kolumbianische Militär beteiligt sich mit dieser Truppe erstmals direkt an der Bekämpfung des Drogenhandels, welche bislang ausschließlich in die Zuständigkeit der Polizei gefallen war.

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Aktuelle Informationen zu diesem und allen übrigen Themen des ARCHIVS finden Sie im Fischer Weltalmanach 2002 und im Digitalen Fischer Weltalmanach 2002.