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Commonwealth

FWA 2000, Sp.971 ff.

Commonwealth-Sekretariat

The Commonwealth (of Nations)

Commonwealth

Secretariat

Sitz (ComSec): Marlborough House, Pall Mall,

GB-London SW1Y 5HX

Tel.: (00�44) 1�71-8�39�34�11, Fax: -9�30�08�27

Internet: http://www.thecommonwealth.org

Gr�ndung: Das Commonwealth wurde am 31.12. 1931 durch das Statut von Westminster geschaffen. Mitgliedstaaten waren damals neben Gro�britannien und Nordirland (= United Kingdom) Australien, Kanada, Neuseeland und S�dafrika. Mit dem Eintritt Indiens und Pakistans 1947 sowie Ceylons 1948 begann das moderne Commonwealth: Einige Regierungschefs erzwangen die Abschw�chung auf eine nur symbolische Anerkennung des britischen Monarchen als Oberhaupt (head) des Commonwealth. Dies war die Bedingung f�r die weitere Mitgliedschaft der anderen �berseeischen Staats- und Regierungschefs im �neuen� Commonwealth. - Die eigentliche IGO ist das Commonwealth-Sekretariat (ComSec).

Name: Bis Mitte der 60er Jahre �British Commonwealth�, seitdem �The Commonwealth of Nations�; der Zusatz �of Nations� wird heute nicht mehr gef�hrt. - Lediglich vier Staaten (Australien, Neuseeland, Fidschi und Tuvalu), zwei von Gro�britannien abh�ngige Gebiete (Anguilla und Bermuda) sowie Gro�britannien selbst f�hren den �Union Jack� in ihrer Flagge. Tuvalu entfernte ihn 1995, f�hrte ihn aber 1997 wieder ein. Australien bereitet die Umwandlung der parlamentarischen Monarchie in eine Republik zum 1.1. 2001 vor.

Ziele

Das Commonwealth ist eine freiwillige politische Gemeinschaft unabh�ngiger, gleichberechtigter Staaten und deren abh�ngiger Territorien mit britischer Vergangenheit ohne sicherheitspolitische Funktion.

Mitglieder: 54 Staaten mit einer Gesamtbev�lkerung von rund 1,7 Mrd. = rund 30 % der Weltbev�lkerung.

Afrika: Botsuana, Gambia, Ghana, Kamerun (seit 1995), Kenia, Lesotho, Malawi, Mauritius, Mosambik (seit 1995), Namibia, Nigeria (Mitgliedschaft 1995-1999 suspendiert), Seychellen, Sierra Leone, Sambia, Simbabwe, S�dafrika (1961-94 ausgetreten), Swasiland, Tansania, Uganda;

Amerika: Antigua und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Dominica, Grenada, Guyana, Jamaika, Kanada, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Trinidad und Tobago;

Asien: Bangladesch, Brunei, Indien, Malaysia, Malediven, Pakistan (1972-89 ausgetreten), Singapur, Sri Lanka;

Australien / Ozeanien: Australien, Fidschi (1992-97 ausgetreten), Kiribati, Nauru, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Salomonen, Samoa (West), Tonga, Vanuatu;

Europa: Gro�britannien, Malta, Zypern.

Sondermitglied (keine Beitragspflicht; Beteiligung an der technischen Hilfe, aber keine Teilnahme an Gipfeltreffen) ist Tuvalu.

Abh�ngige Territorien und assoziierte Staaten (26; interne Mitgliedschaft �ber ihre �Mutterl�nder�): Zu Australien (7): Ashmore and Cartier Isl., Austral. Antarktische Gebiete / A.A.T., Christmas Isl., Cocos (Keeling) Isl., Coral Sea Isl. Territory / C.S.I.T., Heard Isl. und McDonald Isl., Norfolk Isl. Zu Gro�britannien (15): Anguilla, Bermuda, British Antarctic Territory / B.A.T., British Indian Ocean Territory / B.I.O.T., British Virgin Isl., Cayman Isl., Channel Isl. (= Guernsey, Jersey, Sark), Falkland Isl. mit South Georgia und South Sandwich Isl., Gibraltar, Isle of Man, Montserrat, Pitcairn Isl., St. Helena mit Ascension und Tristan da Cunha. Zu Neuseeland (4): Cook Isl., Niue, Ross Dependency, Tokelau.

Organe

Hierarchie: K�nigin Elizabeth II. ist das symbolische Oberhaupt des Commonwealth. 21 Mitgliedstaaten sind Monarchien, 33 Republiken. Von den Republiken im Commonwealth vereinigen 22 ihren Staats- und Regierungschef in Personalunion. In 16 (ohne Gro�britannien) der Monarchien im Commonwealth ist die Queen nach wie vor Staatsoberhaupt und durch einen Generalgouverneur vertreten.

Hauptorgane: Treffen der Regierungschefs seit 1965 alle zwei Jahre (zuletzt 1997 in Neuseeland), unverbindlicher Meinungsaustausch, gelegentlich Konsensbeschl�sse. Ministertreffen (Au�enminister) im Vorfeld der und zwischen den Gipfeln; Fachministertreffen (Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft, Fischerei usw.). Als eigentliche IGO wurde 1965 das Sekretariat (ComSec) gegr�ndet, mit 13 Fachabteilungen und 320 Mitarbeitern. Generalsekret�r ist seit 1990 E. Chukwuemeka (Emeka) Anyaoku (Nigeria). Das Sekretariat ist f�r die Durchf�hrung s�mtlicher Programme, Konferenzen, Workshops und Beobachtermissionen zust�ndig. Rund 300 Organisationen und Programme privater und offizieller Art arbeiten in den verschiedensten Bereichen zus�tzlich f�r das Sekretariat.

Finanzierung durch Pflichtbeitr�ge der Mitgliedstaaten (ausgenommen die Sondermitglieder) und freiwillige Beitr�ge. Haushalt des Sekretariats 1998-99: 10,5 Mio. �. Zus�tzlich drei Sonderfonds aus freiwilligen Beitr�gen: f�r Technische Zusammenarbeit CFTC (Commonwealth Fund for Technical Co-operation) 20,5 Mio. � (1998-99), Jugend-Programme CYP (Commonwealth Youth Programme) 2,1 Mio. � und Wissenschaftsrat CSC (Commonwealth Science Council) 915000 � f�r 1998-99.

Entwicklung: Die Bedeutung des Commonwealth als weltumspannender Wirtschaftseinheit schwand nach dem Zweiten Weltkrieg infolge des Verfalls des britischen Pfundes als Leitw�hrung, der Liberalisierung des Welthandels und des erzwungenen Abbaus der Pr�ferenzz�lle im zwischenstaatlichen Commonwealth-Warenverkehr (insbesondere nach dem EG-Beitritt Gro�britanniens 1973). Entscheidungsprozesse innerhalb des Commonwealth stellen heute einen Minimalkonsens der Kooperationsbereitschaft dar. Seine gr��ten Erfolge liegen im kulturellen Sektor, insbesondere im Rahmen der Aufrechterhaltung der englischen Sprache und des britischen Bildungswesens in �bersee. Es bestehen rund 30 Vereinigungen, die den Austausch in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Landwirtschaft, Gesundheitswesen Sport etc. erleichtern und F�rdermittel vergeben. Auf dem 28. Gipfeltreffen in Harare (Simbabwe) 1991 wurde eine Zehn-Punkte-Erkl�rung (�Deklaration von Harare�) �ber die Achtung der Menschenrechte und das Bekenntnis zur Demokratie verabschiedet: Den B�rgern der Mitgliedstaaten m��ten ungeachtet ihrer Rasse, Hautfarbe oder politischen und religi�sen �berzeugung dieselben Rechte garantiert werden. - Auf dem 31. Gipfeltreffen in Edinburgh (Schottland / Gro�britannien) vom 24.-27.10. 1997 wurde Nigeria, dessen Mitgliedschaft auf dem 30. Gipfeltreffen in Auckland und Queenstown (Neuseeland) 1995 nach der Hinrichtung des Regimekritikers Ken Saro-Wiwa und acht weiterer Oppositioneller suspendiert wurde, aufgefordert, erkennbare Schritte f�r die Redemokratisierung (demokratisch gew�hlte Regierung) vorzunehmen; andernfalls werde der Staat aus dem Commonwealth ausgeschlossen. In einer Wirtschaftserkl�rung sprachen sich die Mitgliedstaaten f�r den Abbau internationaler Handelsbarrieren und die Verbesserung der Bedingungen f�r private Investitionen u.a. durch die Liberalisierung ihrer Volkswirtschaften aus. - Am 29.5. 1999, dem Tag der Vereidigung von Olusegun Obasanjo als neuer Pr�sident Nigerias, wurde die vom Commonwealth 1995 verf�gte Suspendierung der Mitgliedschaft aufgehoben.

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Aktuelle Informationen zu diesem und allen �brigen Themen des ARCHIVS finden Sie im Fischer Weltalmanach 2001 und im Digitalen Fischer Weltalmanach 2001.