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Chronik: Angola

FWA 2000, Sp. 54

Nach Wiederaufflammen der K�mpfe zwischen Regierungstruppen und der Nationalunion f�r die v�llige Unabh�ngigkeit Angolas (UNITA) steht Angola am Rande eines neuen B�rgerkriegs. Der Ausschlu� von elf Vertretern der UNITA, darunter vier Ministern, aus der Regierung am 1.9. 1998 beendet faktisch den Friedensproze� und f�hrt zur Spaltung der UNITA: Eine Minderheitsfraktion im Parlament namens UNITA-Renovada erkl�rt Jonas Savimbi als UNITA-F�hrer abgesetzt; Pr�sident Jos� Eduardo dos Santos betrachtet sie als einzige legitime Vertretung der UNITA, w�hrend sich die Vereinten Nationen (UN) neutral verhalten. Am 30.10. erkennt das Parlament Jonas Savimbi seinen Sonderstatus ab, da er seinen Verpflichtungen aus dem Friedensprotokoll nicht nachgekommen sei.

Kleinere Gefechte im ganzen Land werden von der UNITA als �berf�lle von �Banditen und Abtr�nnigen� bezeichnet, f�r die sie jede Verantwortung ablehnt. Tats�chlich verf�gt die UNITA nach Angaben internationaler Beobachter noch �ber mindestens 20000 gut ausgebildete, bewaffnete K�mpfer, die von S�ldnern u.a. aus S�dafrika, Ru�land unterst�tzt werden. Letztere werden mit Diamanten bezahlt, aus deren Einnahmen auch die Waffenk�ufe finanziert werden. Am 4.12. beginnt die Regierung eine erfolglose Offensive gegen die Stellungen der UNITA, die vom zentralen Hochland aus die St�dte Kuito und Huambo belagert.

Auf einem Parteikongre� der regierenden Volksbewegung f�r die Befreiung Angolas (MPLA) am 10.12. werden gem��igte Mitglieder, die sich f�r Verhandlungen mit der UNITA aussprechen, aus dem Vorstand abgel�st, in dem die Vertreter einer milit�rischen L�sung die Oberhand gewinnen. Das 1994 in Lusaka (Sambia) vereinbarte Friedensprotokoll wird von der Regierung endg�ltig aufgek�ndigt.

Am 26.12. wie am 2.1. 1999 st�rzen zwei Transportflugzeuge der UN �ber dem zwischen Regierung und Rebellen umk�mpften Gebiet ab; die zweite Maschine, die von Huambo in die Hauptstadt Luanda fliegen sollte, soll von der Flugabwehr der UNITA abgeschossen worden sein. Die wiederholten Bitten der UN, in einer Feuerpause die Suche nach �berlebenden zu gestatten, werden zun�chst abgelehnt. Am 22.1. beschlie�en die UN, ihre Ende Februar auslaufende Friedensmission nicht zu verl�ngern. Die Bedingungen f�r eine solche Mission seien nicht mehr gegeben. Am 15.3. verl��t der UN-Sondergesandte Issa Diallo, der erst im September 1998 eingesetzt worden war, das Land. Am 20.3. beginnt der R�ckzug der knapp 1000 zivilen und milit�rischen Beobachter der UN.

Ende Januar erobert die UNITA Mbanza Congo und weitere Ortschaften nahe der Stadt Soyo, die f�r die Erd�l-Exporte der Regierung von zentraler Bedeutung ist. Mitte Juni 1999 kontrolliert die UNITA praktisch alle l�ndlichen Regionen - rund 70 % des Staatsgebiets, w�hrend die Regierungstruppen nur noch die St�dte �aktiv verteidigen�.

Seit dem erneuten Ausbruch des B�rgerkriegs im Dezember 1998 sind etwa 600000 Angolaner innerhalb des Landes auf der Flucht, 100000 haben sich nach Sambia und in die DR Kongo gefl�chtet. Das Weltern�hrungsprogramm der UN (WFP) erreicht nur etwa 10 % der Bev�lkerung; vor allem in den mit Fl�chtlingen �berf�llten St�dten drohen Hungerkatastrophen. Der Anbau von landwirtschaftlichen Produkten wird nach Sch�tzungen von Experten durch etwa etwa 10,6 Mio. Antipersonen- und Panzerminen stark beeintr�chtigt.

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Aktuelle Informationen zu diesem und allen �brigen Themen des ARCHIVS finden Sie im Fischer Weltalmanach 2001 und im Digitalen Fischer Weltalmanach 2001.