FWA 2000, Sp. 54
Zwischen dem 28.2. 1999 und dem 7.3. wird in der Hauptstadt Lusaka eine Serie von 17 Bombenanschlägen, u.a. auf die angolanische Botschaft und die amerikanische Schule, verübt. Mindestens ein Mensch wird getötet und mehrere Gebäude schwer beschädigt. Angola wirft der sambischen Regierung vor, Waffenlieferungen an die angolanischen UNITA-Rebellen zu dulden oder sogar Waffen gegen Diamenten zu tauschen. Sambia sichert daraufhin seine Grenzen und versetzt die Armee in Alarmbereitschaft.
Am 7.3. unterbricht Sambia die Öllieferungen in die DR Kongo und sperrt seinen Luftraum für Flüge in das Nachbarland. Damit hat der sambische Präsident Frederick Chiluba seine bisher neutrale Vermittlerrolle im Kongo-Konflikt aufgegeben.
Am 2.4. wird ein Attentat auf den ehemaligen Präsidenten Kenneth Kaunda verübt. Kaunda hatte im Juni 1998 nach einer fallengelassenen Anklage wegen Putschversuchs zwar zugesagt, sich aus der Politik zurückzuziehen, hatte aber kurz vor dem Attentat seine Rückkehr in die Politik angekündigt. Anhänger Kaundas werfen der Regierung eine Beteiligung an dem Mordversuch vor.
11. Internationale Aids-Konferenz
In einem Interview anläßlich der Eröffnung der Konferenz, die vom 12.-16.9. 1999 in der sambischen Hauptstadt Lusaka stattfindet, erklärt Peter Piot, Exekutivdirektor von UNA ids, daß man die Krankheit in den Industriestaaten inzwischen unter Kontrolle habe, sie aber für Afrika eine absolute Katastrophe sei. Seit Entdeckung des Virus haben sich in Afrika 34 Mio. Personen infiziert, 11,5 Mio. Menschen sind inzwischen daran gestorben, davon 2 Mio. allein 1998. Nach offiziellen Angaben sind in vier Staaten Afrikas südlich der Sahara - Botswana, Namibia, Simbabwe und Swasiland - über 20 % der Bevölkerung HIV-positiv. In Simbabwe ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 61 auf 49 Jahre gesunken; für das Jahr 2000 rechnet die Regierung mit 900000 Aids-Waisen.
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