Der bisherige jugoslawische Finanzminister Dragisa Pesic (Foto) ist am 24. Juli von beiden Kammern des Parlaments zum neuen Ministerpr�sidenten gew�hlt worden.

Der 47-j�hrige Wirtschaftswissenschaftler, Mitglied der Sozialistischen Volkspartei Montenegros (SNP), wurde mit den Stimmen des Wahlb�ndnisses DOS und der SNP gew�hlt. Seiner um sechs Posten verringerten Regierung geh�ren jeweils f�nf serbische und f�nf montenegrinische Minister an. Dabei behalten alle serbischen Ressortchefs, darunter Au�enminister Goran Svilanovic, Vizeregierungschef Maroljub Labus und Innenminister Zoran Zivkovic, ihre Posten. Montenegro erh�lt die Ressorts Verteidigung, Justiz, Verkehr, Handel und Telekommunikation. Als Hauptziel seiner Regierung nannte der neue Premier die Erhaltung des gemeinsamen Staates und eine neue Verfassung, die die Interessen beider Republiken wahre.

In einer ersten Reaktion gab die Regierung der Teilrepublik Montenegro unter Milo Djukanovic, die eine Losl�sung von der Bundesrepublik Jugoslawien anstrebt, bekannt, dass sie die Regierung Pesic nicht anerkennen werde. Die Wahl des Montenegriners, der noch unter Pr�sident Slobodan Milosevic das Finanzressort gef�hrt hatte, war notwendig geworden, nachdem sein Parteifreund Zoran Zizic am 29. Juni aus Protest gegen die Auslieferung von Milosevic zur�ckgetreten war.

Pesic, Dragisa (Jugoslawien), *Danilovgrad 1954; seit 2001 Ministerpr�sident

Studium der Volkswirtschaft an der Universit�t Sarajevo. Als Mitglied der montenegrinischen Sozialistischen Volkspartei (SNP) geh�rt er seit 1996 dem jugoslawischen Bundesparlament an. 1998 wurde er Finanzminister im letzten Kabinett unter Pr�sident Slobodan Milosevic und behielt diesen Posten auch in der neuen Regierung. Nach dem R�cktritt des jugoslawischen Ministerpr�sidenten Zoran Zizic, der mit diesem Schritt gegen die Auslieferung von Milosevic an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag durch die serbische Republiksregierung unter Ministerpr�sident Zoran Djindjic protestierte, wurde Pesic am 17.7.2001 von Pr�sident Vojislav Kostunica mit der Regierungsbildung beauftragt. Am 24.7. wurde er von beiden Kammern des Parlamentes zum neuen Ministerpr�sident der Bundesrepublik Jugoslawien (Serbien und Montenegro) gew�hlt.

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