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Staaten : Demokratische Republik Kongo: Pr�sident entl�sst alle Minister
Demokratische Republik Kongo: Pr�sident entl�sst alle Minister
6.4.2001

Der Pr�sident der Demokratischen Republik Kongo, Joseph Kabila (Foto), hat am 4. April das gesamte Kabinett entlassen.

Im Fernsehen lie� er erkl�ren, diese Ma�nahme sei eine Reaktion auf die soziale und wirtschaftliche Lage des vom B�rgerkrieg geschw�chten Landes. Bis zur Bildung eines neuen Kabinetts w�rde die von seinem im Januar ermordeten Laurent-D�sir� Kabila gebildete Regierung der nationalen Sicherheit, die sich gegen einen nationalen Dialog mit den Rebellen ausgesprochen hatte, die Amtsgesch�fte nur mehr �bergangsweise aus�ben. �berraschend wurden auch der ehemalige Au�enminister und amtierende Erziehungsminister Abdoulaye Yerodia sowie Innenminister Gaetan Kakudji, ein Cousin des ermordeten Staatschefs, die als die m�chtigsten und gef�rchtetsten M�nner im Kongo gelten, ihres Postens enthoben. Ihnen wird vorgeworfen, f�r die Verfolgung, Misshandlung und Ermordung von politischen Gegnern verantwortlich zu sein.

Nach Ansicht von Beobachtern ist die jetzt erfolgte Entlassung der Regierung ein weiterer Hinweis darauf, dass Joseph Kabila sich nur durch die Unterst�tzung seitens Angolas und Simbabwes an der Macht halten kann. Das angolanische Milit�r hat die Hauptstadt Kinshasa unter Kontrolle, die Truppen aus Simbabwe sind im Westen und S�den des Landes pr�sent. Seit Beginn des vor fast drei Jahren ausgebrochenen B�rgerkriegs im Kongo k�mpfen Angola und Simbabwe auf seiten der Regierung, w�hrend Uganda und Ruanda die Rebellen unterst�tzen.

Am 6. April wollen sich Vertreter aller am B�rgerkrieg beteiligten Parteien in der sambischen Hauptstadt Lusaka treffen, um �ber die Umsetzung des dort 1999 ausgehandelten Friedensabkommens zu sprechen. Uganda hatte sich am 4. April zu einem R�ckzug seiner Truppen aus dem Kongo bereit erkl�rt. Auch Simbabwe hat begonnen, seine Truppen abzuziehen.

Kabila, Joseph (Demokratische Republik Kongo), *vermutlich 1970; seit 2001 Staatspr�sident

Kabila wuchs in Tansania und Uganda auf. Er kam erst 1996 mit der Rebellenarmee seines Vaters Laurent-D�sir� Kabila zur�ck in den Kongo. Nach dem Sturz des Diktators Mobuto Sese Seko 1997 wurde Kabila zum Armeechef ernannt, obwohl er lediglich eine kurze Milit�rausbildung in China erhalten hat. Nach der Ermordung seines Vaters am 16.1. 2001 wurde er am 26.1.zu dessen Nachfolger im Amt des Pr�sidenten ernannt. In den vergangenen Monaten absolvierte Kabila u. a. Staatsbesuche in den USA und Frankreich. Bei seinem Besuch in der Bundesrepublik am 5.4. traf er sich mit Pr�sident Johannes Rau, der ihm Unterst�tzung beim Demokratisierungsprozess zusagte, sowie mit Bundeskanzler Gerhard Schr�der und Au�enminister Joschka Fischer.

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